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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Archäologietour Wahner Heide am Sonntag, 19. März 2023

Verborgene Denkmäler - Archäologie & Geschichte fachkundig erläutert

In der Reihe unserer rechtsrheinischen Archäologietouren macht die Veranstaltung in diesem Jahr Halt im Raum Troisdorf in der Wahner Heide.

Am Sonntag, 19. März 2023, von 10 bis 18 Uhr werden an acht Stationen teils wenig bekannte Denkmäler und Fundstellen vorgestellt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, an diesem Tag die Ziele der Archäologietour selbstständig oder mit geführten Touren zu erkunden. Lernen Sie bei Führungen die Vielfalt der archäologischen Hinterlassenschaften dieser Region kennen!

Flyer zum Herunterladen (PDF, 0,99 MB)

Fahrradroute und geführte Wanderung
Zu den Zielen der diesjährigen Archäologietour Wahner Heide können Interessierte individuell anreisen. Es werden aber auch geführte Touren zu Fuß oder per Rad angeboten, die Sie zu den Stationen führen.

Buchungen erfolgen über:
Tel.-Nr.: +49 22 41 90 04 56
tourist-information@troisdorf.de

Radtour: Start und Ziel ist die Burg Wissem. Die Abfahrt ist um 10 Uhr. Dauer: 3,5 Std. Hinweis: Die Tour ist für Kinder nicht geeignet. Wandertour: Start und Ziel ist die Burg Wissem. Beginn ist um 13 Uhr, Dauer: 4 Std.

Hinweis: Aufgrund der größeren Entfernung können die Ziele „Altenrath Töpferei“ und „Altenrath Grabhügelfeld“ nicht in die Route einbezogen werden.

Vorschlag für die Route der Radtour (PDF, 404 KB)

Vorschlag für die Route der Wandertour (PDF, 255 KB)


Die Ziele der Archäologietour Wahner Heide

Troisdorf – Burg Wissem
Die Burg Wissem, das historische Wahrzeichen von Troisdorf, wird im Jahre 1430 das erste Mal urkundlich als Adelssitz erwähnt, die Anlage reicht aber weiter zurück ins Mittelalter. Heutzutage beherbergt sie u. a. das Portal Wahner Heide und das Museum für Stadt- und Industriegeschichte.
In Ausstellungen werden Kulturlandschaft, Geschichte und Archäologie präsentiert. Außerdem wird an der Burg ein Mitmachprogramm für Kinder angeboten.

Um 14 Uhr und um 16 Uhr lernen Sie mit Bernhard Schmitz die spannende Geschichte der Burg Wissem in einem ca. einstündigen Rundgang kennen. In ihrem Erscheinungsbild ist Troisdorf eine moderne Stadt – geprägt von der Industrialisierung des Rheinlandes im 19. Jahrhundert. Nur wenig ist heute noch aus älteren Zeiten erhalten geblieben und nicht durch Modernisierungen und Neubauten ersetzt bzw. verändert worden. Der Gebäudekomplex „Burg Wissem“ ist hierbei ein gutes Zeugnis für die vormoderne Siedlungsgeschichte wie die Transformationsprozesse der letzten 150 Jahre. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Infoblatt zur Station (PDF, 88 KB)

Ravensberg – Altsteinzeit
Einer der wenigen altsteinzeitlichen Fundplätze des Rheinlandes lieget am Ravensberg. Hier hielten sich bereits vor etwa 50.000 Jahren Menschen auf. Das lokale Rohmaterial Quarzit, das hier oberflächennah zu gewinnen ist, wurde von Neandertalern für die Werkzeugherstellung genutzt. In Ausgrabungen kamen zahlreiche bearbeitete Steine dieser Zeit zutage.

Infoblatt zur Station (PDF, 366 KB)

Ravensberg – Eremitage
Der sogenannte „Ringelstein“ ist eine tonnenschwere Quarzitplatte, die der 1670 errichteten Eremitage der Franziskaner als Fundament diente. Heute sind zudem zwei Steine des Prozessionsweges hier aufgestellt. Neben den Relikten dieser klösterlichen Nutzung zeigen sich auch Spuren des Steinabbaus.

Infoblatt zur Station (PDF, 584 KB)

Telegraphenberg
Die Wahner Heide wird seit 1817 als militärisches Gelände genutzt. Der Telegraphenberg bietet einen weitläufigen Blick auf den Truppenübungsplatz. Ein Scheinwerferstand, massive Bunker und eine Artilleriestellung aus dem 20. Jahrhundert sind erhalten. Der Telegraphenberg selbst erhielt seinen Namen von der seit 1832 errichteten optisch-mechanischen Telegraphenlinie Berlin–Koblenz.
Führungen thematisieren hier auch die frühere Nutzung der Kulturlandschaft Wahner Heide.

Infoblatt zur Station (PDF, 1,06 MB)

Güldenberg – Steinzeit bis Frühmittelalter
Auf dem Weg zum Güldenberg kommt man am Fliegenberg und der Niederung der Agger vorbei. Wie Feuersteingeräte belegen, nutzte der Mensch das Gebiet schon in der Steinzeit als Lebensraum. Zudem sind aus dem 1. bis 3. sowie dem 5. Jahrhundert n. Chr. Siedlungsspuren und Bestattungen vorhanden. U.a. Steinwerkzeuge, Eisenobjekte und Keramik des 1968 verstorbenen Privatsammlers Bernhard Rohde sind anschauliche Zeugen dafür.

Infoblatt zur Station (PDF, 217 KB)

Güldenberg – Wallanlage
Der am östlichen Rand der Wahner Heide hoch über der Agger gelegene Güldenberg wird nach Süden und Norden durch natürliche Steilhänge geschützt, nach Westen ist das Gefälle weniger markant ausgeprägt. Die Verbindung zur Hochebene Richtung Norden wurde in der Zeit zwischen 800 und 450 v. Chr. durch einen hufeisenförmig angelegten Wall und Graben abgeriegelt. Die heute noch gut sichtbare eisenzeitliche Wallanlage bot einen weiten Blick über die Aggerniederung; archäologische Funde zeigen, dass die Anlage noch in der jüngeren Eisenzeit genutzt wurde.

Infoblatt zur Station (PDF, 582 KB)

Altenrath – Töpferei
Altenrath war vom 17. bis weit ins 18. Jahrhundert hinein bekannt für seine Töpfereien. Mehrere Betriebe produzierten dort Steinzeug. Aus Siegburg waren Töpfer abgewandert, die reich verziertes Geschirr der so genannten Westerwälder Ware herstellten. Produktionsabfälle mit Fehlbränden finden heutzutage im Zuge von Bauarbeiten immer wieder ihren Weg zurück ans Tageslicht.
Vor Ort werden Töpfereiprodukte ausgestellt und Informationen zum Bergbau gegeben.

Infoblatt zur Station (PDF, 147 KB)

Altenrath – Grabhügelfeld
Bereits in den 1840er Jahren befassten sich frühe Archäologen mit dem schon zu dieser Zeit lange bekannten Grabhügelfeld. Im Gelände sind davon noch mehrere hundert Erhebungen sichtbar. Die vielfach durch Raubgräber zerstörten Grabhügel enthielten Urnen mit Leichenbrand und teilweise Grabbeigaben aus Stein, Metall oder Keramik aus den zwei Jahrtausenden zwischen endender Jungsteinzeit und Eisenzeit.

Infoblatt zur Station (PDF, 537 KB)

Wichtige Hinweise

Die Ziele befinden sich in Naturschutz- bzw. Militärgebieten.Die Wege dürfen nicht verlassen werden.
Die Stationen sind zum Teil nur über einfache, unbefestigte Waldwege zu erreichen. Diese können nach bzw. bei Regen durchnässt und rutschig sein. Zum Teil weisen die Wege leichte Steigungen bzw. Gefälle auf. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind einige Stationen unter Umständen nur eingeschränkt zugänglich (s. auch Detailinfos zu den einzelnen Objekten). Geschlossene, rutschfeste Schuhe sind für alle Besucher*innen unbedingt erforderlich.
Die Ziele befinden sich in Wald- bzw. Naturgebieten, teilweise auch auf Privatgelände. Die Teilnehmer*innen werden gebeten, die Wege nicht zu verlassen und Absperrungen zu beachten.

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