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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
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MEDICUS - Der Arzt im römischen Köln

Ausstellung vom 12. Juni bis 1. November 2015, Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln

Chirurgen, Urologen und Gynäkologen, Zahnärzte, Augen-, Ohren- und Hautärzte, Schönheitschirurgen, aber auch Diagnostiker und Pharmazeuten: Die dichte medizinische Versorgung in den Städten des Römischen Imperiums besaß ein Niveau, das Deutschland erst wieder im 20. Jahrhundert erreichte.

In Köln wurden bei Ausgrabungen so viele Gräber römischer Ärzte gefunden wie in keiner anderen Stadt des Römischen Reiches. Die Grabinventare mit ihrem breit gefächerten Repertoire an ärztlichen Instrumenten, Arzneikästchen, Tiegeln, Fläschchen, Mörsern, Reibpaletten und Arztstempeln belegen die Arbeit der Medici.

Das Vertrauen in die ärztliche Kunst ging stets einher mit dem Vertrauen auf die Hilfe der Götter. So führte sich die römische Berufsmedizin zurück auf Äskulap, den göttlichen Arzt aus Griechenland. Der Legende nach hatte der Heilgott im Jahr 291 v. Chr. in Gestalt einer Schlange sein neues Heiligtum auf der Tiberinsel in Rom in Besitz genommen. Kultpartnerin des Äskulap war oft Salus, die Göttin des öffentlichen Wohlergehens von Staat und Kaiser.