Brückenbauwerk des Strategischen Bahndamms in Grevenbroich. (Foto: Michael Thuns, LVR-ABR)
Zwischen Neuss und Rommerskirchen lassen sich bis heute Teile einer unvollendeten Eisenbahnstrecke entdecken. Bereits 1907 begannen erste Planungen für eine eingleisige Nebenbahn von Rommerskirchen nach Neuss für den lokalen Verkehr und den Transport von Braunkohle in den Neusser Hafen. Die preußische Militärführung bezog dann im sogenannten Schlieffen-Plan in ihre Planungen zu Strategischen Eisenbahnlinien auch diese Strecke ein. Ein zweigleisiger Ausbau wurde erforderlich. Mit Eisenbahnen sollten Kriegsgüter und Truppen schnell an die Front gelangen.
Die Bauarbeiten für die zweigleisige Strecke begannen 1913, wurden während des Ersten Weltkriegs unterbrochen und auch nach dem Krieg nicht vollendet. Bis heute durchzieht der Bahndamm auf einer Länge von 13 Kilometern mit Brückenbauwerken die Landschaft. Ein Zug ist hier nie gefahren.
Fachleute des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland führen Sie auf und entlang eines Teilstücks des Strategischen Bahndamms. Erfahren Sie mehr über den Bau dieser Strecke und den Ausbau des Eisenbahnnetzes vor dem Ersten Weltkrieg.
Die Führungen finden am 06.07.2014 zwischen 10 Uhr und 16.30 Uhr statt. Eine Anmeldung im Vorfeld ist nicht erforderlich. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos.
Infostand des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland:
Straßenkreuzung Auf der Heide/Am Reiherbusch
41516 Grevenbroich-Münchrath
Am 06.07.2014 bietet Ihnen von 10–17 Uhr die Präsentation „Spuren der Geschichte – Archäologie und Erster Weltkrieg“ einen Einblick in diese Zeit und die noch heute sichtbaren archäologischen Spuren im Rheinland. Sie lassen sich an vielen Stellen bis heute im Gelände entdecken.
Ehemalige Synagoge Hülchrath
Broichstr. 16
41516 Grevenbroich-Hülchrath
Um 10.30 Uhr und um 13.30 Uhr starten an der ehemaligen Synagoge Hülchrath geführte Familienradtouren. Radeln Sie entlang eines Teilstücks des Strategischen Bahndamms und entdecken Sie Bodendenkmäler rund um Hülchrath.
Die Teilnahme an der Familienradtour (16 km) ist kostenlos. Um eine Anmeldung wird gebeten:
sabine.hermesdorff@lvr.de oder Tel. 0228 9834-172.
Karte des Niederrheinischen Radwandertages 2014 in Grevenbroich. Quelle: Heiko Fiegl, ADFC Grevenbroich. Kartengrundlage: LVermA NRW. Klick vergrößert das Bild.
Am 6. Juli 2014 findet zugleich der 23. Niederrheinische Radwandertag des ADFC statt. Der Startschuss fällt um 10 Uhr auf dem Marktplatz in Grevenbroich. Die von Grevenbroich ausgehenden Routen 32 (40 km) und 50 (45 km) sowie eine Kurzstrecke führen am Strategischen Bahndamm entlang bzw. streifen ihn. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zu einem Stopp am Infostand zum Strategischen Bahndamm eingeladen.
Weitere Informationen: adfc-grevenbroich.de
Aufgrund von Gefährdungen durch Sturmschäden hat der ADFC einige Routen geändert und andere gestrichen (Routen 31 und 33 im Raum Neuss). Detailinfos gibt es hier
Für das Programm des LVR ergeben sich dadurch keine Änderungen.
In Grevenbroich-Hülchrath findet am gleichen Tag von 11–18 Uhr das 4. Hülchrather Straßenfest statt. Gefeiert werden zehn Jahre „Dorf-Gemeinschaft-Hülchrath“ und 100 Jahre Fußballclub „FC Hülchrath 1914“. Angeboten werden Orgel-, Dorf- und Schlossführungen, Informationen, Speisen, Getränke etc.
Weitere Informationen: Dorfgemeinschaft Hülchrath
Parkmöglichkeiten in 41516 Grevenbroich-Hülchrath:
Kirmesplatz Hülchrath, Ecke Herzogstrasse/Auf der Heide und gegenüberliegende Schlosswiese, Herzogstrasse/Einfahrt Schloss Hülchrath von hier aus:
ca. 250 m zur LVR-Präsentation: Ehemalige Synagoge Hülchrath Broichstr. 16 und
ca. 800 m zum LVR-Infostand: Straßenkreuzung Auf der Heide/Am Reiherbusch
Der Strategische Bahndamm bei Grevenbroich gehört zu den Hinterlassenschaften des Ersten Weltkrieges im Rheinland, darunter Produktionsstätten wie Pulvermühlen, Schießbaumwoll- und Dynamitfabriken sowie militärische Anlagen wie Truppenübungsplätze, Kasernen, Luftschiffhäfen und Eisenbahnlinien. Diese Kriegsrelikte, aber auch die des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges, werden vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland in Kooperation mit dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. in einem Inventar erfasst.
Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland stellt im Jahr 2014 an vier Aktionstagen Zeitzeugnisse des Ersten Weltkrieges vor.
