Haarpfeil mit Tierkopf aus Knochen und Elchfigur aus Geweih von Bonn-Oberkassel. Foto: G. Oleschinski, LVR-LandesMuseum Bonn.
Im Süden Bonns liegt auf dem rechten Ufer des Rheins eine beeindruckende Felswand. Entstanden ist sie seit dem 19. Jahrhundert durch den Abbau des Basaltes im Steinbruch "Am Stingenberg".
Im Februar 1914 stießen Steinbrucharbeiter hier unverhofft auf eine wissenschaftliche Sensation: Verborgen unter Basaltplatten fanden sie die Skelette eines Mannes, einer Frau und eines Hundes sowie Kunstgegenstände. Diese symbolhaft mit roter Mineralfarbe bestreuten Funde gehören zu den international bedeutendsten Ausstellungsstücken des LVR-LandesMuseums Bonn. Sie sind in vielerlei Hinsicht einzigartig und stehen seit sieben Jahren im Zentrum eines aktuellen Forschungsprojektes.
Aus Anlass der Archäologischen Landesausstellung "Revolution Jungsteinzeit", die ab dem 5. September 2015 im LVR-LandesMuseum Bonn zu sehen ist, lädt der LVR am Sonntag, 22. November 2015, zu Erläuterungen an der Fundstelle der Oberkasseler Menschen ein. Der Leiter des Forschungsprojektes, Privatdozent Dr. Ralf W. Schmitz, gibt Einblick in die aktuellen Ergebnisse rund um das Leben dieser Eiszeitjäger.
Die Teilnahme ist kostenlos!
Bonn-Oberkassel. Parkmöglichkeit beim Sportplatz "Am Stingenberg". Von dort führt der Fußweg zunächst über die Schnellstraßen-Brücke und unmittelbar hinter der Brücke links in den "Franz-Kissel-Weg". Nach 150 Metern zweigt rechts ein schmaler Weg zur Info-Tafel ab. Das eigentliche Steinbruchgelände ist aus Sicherheitsgründen nicht begehbar. Festes Schuhwerk ist erforderlich.
Sonntag, 22. November 2015, Erläuterungen um 11 und 14 Uhr
max. 40 Personen pro Führung
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Telefon: 0228-9834-172
E-Mail
Unter dem Titel "REVOLUTION jungSTEINZEIT" beleuchtet die große Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen ab dem 5. September im LVR-LandesMuseum Bonn (bis 3. April 2016) eine der wichtigsten Epochen der Menschheitsgeschichte, die Jungsteinzeit (Neolithikum). In dieser Epoche vollzog sich ein fundamentaler Wandel, der am Beginn unserer modernen Zivilisation steht: Der Mensch, der seit 2,5 Millionen Jahren als Jäger und Sammler im Einklang mit der Natur lebte, beginnt vor rund 12.000 Jahren massiv in seine Umwelt einzugreifen und sie zu gestalten; er schafft Ackerflächen, betreibt Viehzucht und errichtet feste Siedlungen. Diese jungsteinzeitliche "Revolution" ist zugleich Ausgangspunkt für viele soziale und technische Innovationen, aber auch Probleme der Gegenwart.
Archäologische Landesausstellung NRW: "REVOLUTION jungSTEINZEIT"