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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Die Panzersperre im Naturschutzgebiet Kranzbach bei Simmerath

Der Westwall

Nach dem Ersten Weltkrieg bauten viele Staaten in Europa aufwändige Grenzbefestigungen. Man glaubte, durch die abschreckende Wirkung dieser modernen Verteidigungsanlagen Konflikte in Zukunft verhindern zu können. Der Ausbau an der deutschen Westgrenze erfolgte ab 1936 in mehreren Phasen. Von den Nationalsozialisten als „Schutz- oder Friedenswall im Westen“ propagiert, war der Westwall jedoch Teil der Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reichs. Zu den heute noch sichtbaren Überresten des Westwalls zählen vor allem Panzersperren (Höckerlinien) und Bunker.

Die Panzersperre bei Simmerath

Die Panzersperre westlich von Simmerath ist Teil eines über 12 km langen, fünfzügigen Hindernisses, das sich zwischen Monschau-Hargard im Süden und Lammersdorf-Waldsiedlung im Norden über die Hochfläche des Monschauer Heckenlandes erstreckt. Es sollte feindliche Panzer davon abhalten, sich den Bunkerstellungen bis auf eine günstige Schussposition zu nähern. Die ab 1939 gebauten fünfzügigen Höckerlinien waren auf Panzer mit einem Gewicht bis zu 36 Tonnen ausgelegt. Nach der deutschen Propaganda aus der Bauzeit galt der Westwall als „unbezwingbar“. Dass dieses nicht der Fall war, sollten die Kriegsereignisse von 1944/45 zeigen.

Die Kämpfe am Westwall bei Simmerath

Am 14. September 1944 griffen Teile des US-Infanterie-Regiments 39 von Roetgen kommend an und besetzten das vor dem Westwall gelegene Lammersdorf. Simmerath wurde am 29. September erreicht, dann aber wieder von der 272. Volksgrenadierdivision besetzt. Das Gebiet westlich und südlich von Simmerath blieb über Monate zwischen beiden Fronten. Mitte Dezember 1944 nahmen Teile der 78. US-Infanterie-Division schließlich Simmerath ein. Der Westwallabschnitt im Bereich des heutigen Rundweges bis nach Imgenbroich wurde aber erst Ende Januar endgültig amerikanisch besetzt.

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