LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Herakles rechts des Rheins

Bei seinen berühmten Taten bereiste Herakles den gesamten antiken Weltkreis und mindestens ebenso weit sind seine Darstellungen verbreitet. Zwischen Hilden und Düsseldorf, also rechts des Rheins im freien Germanien, barg ein privater Sammler diese reich verzierte Schnalle.

Das Mittelmotiv stellt Herakles dar, während er mit dem nemeischen Löwen ringt, erkennbar an der Keule zwischen seinen Beinen. Zwei Säulen begrenzen das Bildfeld, über dem ein weiblicher Kopf dargestellt ist. Vermutlich handelt es sich um Medusa, da die beiden Schlangen, die den oberen Abschluss des Stückes bilden, mit den Haaren in Verbindung stehen. Rechts und links begrenzen zwei Leoparden mit einem Keilerkopf zwischen den Vorderbeinen das mittlere Bildfeld, über dem kapitellartig zwei Satyrköpfe sitzen.

Die Schnalle gehört zu einer Gruppe ähnlicher Stücke im nördlichen Gallien und Niedergermanien, die vermutlich dem Pferdegeschirr zuzuordnen ist. Ihre genaue Funktion bleibt jedoch bislang unklar. Der massive Dorn auf der Rückseite diente zur Befestigung auf Leder oder des Riemens, der durch die Schnalle gezogen wurde. Eine Verwendung im Bereich der Brustschirrung ist vorstellbar.

Leider wurde das Stück ohne archäologischen Kontext geborgen, so dass eine Datierung aufgrund stilistischer Merkmale nur allgemein ins zweite oder dritte Jahrhundert nach Christus erfolgen kann.

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