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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Bernstein aus dem Miozän

Fund des Monats April 2016

In den Braunkohleflözen des Rheinischen Reviers ist fossiles Harz (Retinit) häufig anzutreffen. Allerdings handelt es sich in der Regel um stecknadelkopfgroße Kügelchen, die zumeist eingetrübt sind. Bislang wurden nur sehr wenige glasklare Stücke von 3–5 Millimeter Größe bekannt.
Im Tagebau Inden (Eschweiler, StädteRegion Aachen) entdeckten Mitarbeiter der RWE Power AG kürzlich erstmals bis zu 23 mm große, klare, hellgelbe Bernsteine. Die Stücke sind etwa zehn Millionen Jahre alt (oberes Miozän). Zuordnung: Inden-Formation, Flöz Friesheim.

Es ist ein seltener Glückfall, dass auch im Inneren des Holzstücks Bernsteinspuren vorhanden sind, wodurch eine eindeutige Zuordnung zu der harzproduzierenden Baumart möglich wurde. Die holzanatomischen Untersuchungen haben ergeben, dass es sich um ein Zypressengewächs handelt (Cupressaceae sensu lato). (Slg. RWE Power AG, Abt. GET-L, Lagerstätte)

Die Bernstein-Stücke werden im Monat April 2016 im Foyer des LVR-LandesMuseums Bonn präsentiert.

Foto: Jörg Schardinel / Geologischer Dienst NRW

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