LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Für unser täglich Brot: Eine Knopfsichel

Fund des Monats Januar 2019

Im Jahr 2012 wurde bei Odenthal-Erberich (Rheinisch-Bergischer Kreis) ein bemerkenswerter Fund gemacht: Unter Einsatz einer Metallsonde fand Michael Rüth eine bronzene Knopfsichel und meldete diese auf Vermittlung des ehrenamtlichen Mitarbeiters Olaf Heinrich dem LVR. Letzterer entdeckte bei einer Nachbegehung unweit der Sichelfundstelle einen Ring aus Bronze. Ob dieser funktional mit der Sichel in einem Zusammenhang steht, ist nicht nachzuweisen.

Die Sichel weist einen verdickten Rücken und eine parallel dazu verlaufende Blattrippe auf. An einem Ende ist ein Knopf zur Befestigung eines Holzgriffes angebracht. Funde dieser Art treten in Mitteleuropa in der Zeit zwischen etwa 1500 und 700 v. Chr. auf. Die Knopfsichel aus Erberich kann in die Zeit um 1000 v. Chr. datiert werden: Denn die Fundstelle liegt im Hangbereich eines langgestreckten Höhenrückens, der durch eine mehrfache Wall- Grabenanlage abgeriegelt ist. Diese wurde 2017 durch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland eingehender untersucht. Hierbei konnten Wall, Graben und einfache Pfostenbauten einer späteisenzeitlichen Siedlung ausgegraben werden (um 130 v. Chr.). Es gelang zusätzlich der für das Rheinland erstmalige Nachweis einer vergleichbaren Befestigungsanlage aus der späten Bronzezeit, die - naturwissenschaftlich datiert - um etwa 1000 v. Chr. Bestand hatte.

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