Sesterz für Septimius Severus
Einen besonderen Münzfund entdeckte ein lizensierter Sondengänger in der Umgebung von Jülich, den er ordnungsgemäß an das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) meldete.
Es handelt sich um einen Sesterz, den Caracalla 211 n. Chr. zu Ehren seines verstorbenen Vaters prägen ließ. Die Vorderseite zeigt das Portrait und die Umschrift „Dem göttlichen Septimius Severus Pius“ (DIVO SEPTIMIO SEVERO PIO). Auf der Rückseite ist ein mehrere Stockwerke hoher, mit Statuen verzierter und mit Tüchern verhängter Scheiterhaufen zu sehen. Die Umschrift lautet CONSECRATIO. Dabei handelt es sich um eine Ehrung, die der Kaiser für seinen Vorgänger beschließen konnte und durch die dieser unter die Götter aufgenommen wurde.
Septimius Severus war auf einem Feldzug im heutigen York verstorben. Caracalla ließ seine Asche nach Rom überführen und hielt dort Begräbnisfeierlichkeiten ab, für die man den abgebildeten Scheiterhaufen errichtete, auf dem ein Wachsbild des Toten verbrannt wurde.
Im Rheinland ist bisher kein weiteres Exemplar dieser Consecratio-Prägung nachgewiesen. Die gute Erhaltung lässt vermuten, dass die Münze nicht lange im Umlauf war oder von der Besitzerin oder dem Besitzer mehr als Erinnerungsstück betrachtet wurde.
Der Sesterz wurde vom LVR-ABR als Fund von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung nach § 17 des Denkmalschutzgesetzes NRW bewertet und soll in Landeseigentum übergehen.