In Inden, Kreis Düren, legten Archäolog*innen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege das bisher größte metallzeitliche Gräberfeld des Rheinlands frei. Es erstreckt sich auf einer Fläche von 32 ha (ca. 45 Fußballfelder) und umfasst über 1300 Brandgräber, in der Mehrzahl Urnengräber. Das Gräberfeld war mit seinen 280 Grabhügeln und 35 Langgräbern weithin sichtbar und landschaftsprägend. Die Bestattungen reichen von der späten Bronze- bis in die mittlere Eisenzeit (etwa 1200 bis 400 v. Chr.).
Als Fund des Monats wird eine reich mit Schmuck ausgestattete Brandbestattung gezeigt, die im Gräberfeld von Inden eine Besonderheit darstellt: Grab 400 enthielt neben einem besenstrichverzierten Miniaturgefäß einen gerippten Bronzehalsring und ehemals 14 massive Bronzearmringe mit Strichgruppendekor sowie eine weiße Glasperle. Letztere und auch die verbogenen Armringe zeugen davon, dass der Ringschmuck angelegt war und mit verbrannt wurde. Ob Leichenbrand und Beigaben in einem Behältnis beigesetzt worden waren, bleibt unklar – wenn, dann war es aus vergänglichem Material, wie Leder, Holz oder Textil. Die Schmuckausstattung des in der frühen Eisenzeit, wahrscheinlich im 6. Jahrhundert v. Chr., angelegten Grabes verweist auf Einflüsse aus dem Gebiet von Hunsrück und Eifel.
Klare Bezüge zur sogenannten Hunsrück-Eifel-Kultur zeigen auch zwei weitere Brandgräber mit Schmuckbeigaben. Sie weisen die in Inden mehrfach nachgewiesene Kombination von Hals- und Armring aus Bronze sowie Perle auf. Während die Funde aus Grab 21 noch gut erhalten sind, sind die aus Grab 481 vom Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. Neben den unterschiedlichen Halsringtypen variiert auch das Material der Perlen, eine ist aus Glas, eine wohl aus Ton. Der kleine bronzene Ring diente zur Aufhängung der Perle. Auch bei diesen beiden früheisenzeitlichen Gräbern aus dem 7./6. Jahrhundert v. Chr. handelt sich um sog. Leichenbrandnester ohne erkennbares Behältnis oder aufwändigen Grabbau.