Diese goldene Gewandspange gehörte wohl einer vermögenden Frau. Foto: Jürgen Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn
Eine der reichsten Frauen aus Königshoven bei Bedburg (Rhein-Erft-Kreis) trug diese Gewandspange (Fibel) bei ihrer Bestattung in einer großen hölzernen Kammer.
Die Fibel besteht aus einer Grundplatte aus Kupferlegierung, auf der mit vier winzigen Silbernägeln ein feuervergoldetes Silberblech befestigt war. Dieses Silberblech wurde von geschickten Goldschmieden mit feinen, tordierten Drähten in 8er-Schlaufen oder Halbbögen verziert. Es trägt Einlagen aus blauem Glas und geschliffenen Granaten (Almandinen), die kreuzförmig angeordnet sind.
In der Zeit um 600 bis in den Anfang des 8. Jahrhunderts trugen vor allem reiche Frauen im Osten des fränkischen Reiches solche als kostbare Unikate angefertigten Gewandspangen. Oft liegen sie in den Gräbern in der Brustmitte über den Perlenketten. Vermutlich verschlossen sie daher ein über dem Kleid getragenes Kleidungsstück, einen Mantel.
Wie viele Gräber dieser Zeit war auch Grab 52 aus Königshoven in antiker Zeit geöffnet worden. Vermutlich wurde ein Teil der Grabbeigaben dabei entnommen. Bei der Ausgrabung 1983 im Vorfeld des Braunkohletagebaus Frimmersdorf konnten trotzdem noch über 40 bunt verzierte Glasperlen, ein Glasbecher und Reste von zwei Keramiktöpfen geborgen werden.