Zwei Schuhe aus Holz und Leder aus dem Rittergut Pesch bei Erkelenz (Foto: Jürgen Vogel/LVR-LandesMuseum Bonn)
Fundort: Erkelenz-Pesch, Haus Pesch
Datierung: 15./16. Jahrhundert
Die Ausgrabungen im ehemaligen Rittergut Pesch erbrachten eine Vielzahl an sonst seltenen Funden aus organischen Materialien, die sich im feuchten Boden erhalten hatten. Darunter auch Schuhe aus Holz und Leder.
Ein besonderer Fund ist der Vollholzschuh für Kinder mit Sohle in Trippenform, ähnlich den charakteristischen Klompen. Der Schlüpfschuh mit Holzsohle und kräftigem Oberleder (Clog) gehörte hingegen einer erwachsenen Person. Die stark beanspruchte Sohle hatte man unter dem Vorderfuß mit einem massigen Eisensteg beschlagen.
Robustes Schuhwerk dieser Art war vor allem in ländlichen Bereichen der Niederlande, aber auch am Niederrhein bis in die allerjüngste Zeit hinein weit verbreitet. Ausdruck dessen ist die an einigen niederrheinischen Orten – besonders auch in den Pescher Nachbardörfern Otzenrath und Spenrath – traditionell im Jahresrhythmus gefeierte „Klompenkirmes“ mit eigenem Festzug und „Klompenkönig“.