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im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Fund des Monats Februar 2023

Eine Vielfalt an Gefäßen

Bei archäologischen Untersuchungen wurde am Rand der römischen Siedlung vicus Theudurum bei Selfkant-Tüddern, Kreis Heinsberg, ein Gräberfeld aus der römischen Epoche entdeckt. Es erstreckte sich zu beiden Seiten einer römischen Straße.

Eine Bestattung aus der Mitte des 3. Jahrhunderts stach besonders hervor: Es handelt sich um das Brandgrab einer 30 bis 50 Jahre alten Frau, das zahlreiche Gefäßbeigaben enthielt. Der aus dem Scheiterhaufen ausgelesene Leichenbrand wurde wohl in einem organischen Behältnis beigesetzt, das vergangen war. Neben dem Leichenbrand lagen zwei tropfenförmige und ein kugeliges Glasfläschchen, die zum Aufbewahren von Ölen, Salben usw. verwendet wurden. Zu den weiteren Gefäßen gehören ein Glasbecher mit Warzenverzierung, vier Becher aus feiner Glanztonware, zwei weißtonige Krüge, ein Teller und ein Napf aus Terra Sigillata sowie weitere Teller, Schälchen, Schüsseln, eine Reibschale und ein kleiner Krug.

Das Ess- und Trinkgeschirr diente sicherlich auch zur Beigabe von Getränken und Speisen. Neben den Gefäßen befanden sich in dem Grab auch noch ein leicht konvex gebogener Glasspiegel und zwei Fingerringe aus Bronze.

Ulrike Müssemeier