Das im Aushub einer Baugrube entdeckte Stück ist aus rötlichem Sandstein gefertigt und zeigt antike wie auch moderne Beschädigungen.
Das Gesicht ist flach, die Nase ragt kantig heraus. Über den geschlossen wirkenden Augen verläuft der Haaransatz oder Mützenrand. Über dem Mund lässt sich ein seitlich heruntergezogener Schnurrbart ausmachen. Auf der linken, unbeschädigten Kopfseite findet sich die Andeutung eines Ohres.
Da man das Stück zusammen mit römischen Funden entdeckte, stellt sich die Frage, wie eine offensichtlich spätkeltische Gesichtsdarstellung in einen römischen Fundzusammenhang gelangte. Hier ist die rückseitige, alte Bruchfläche von Interesse: es ist möglich, dass die Kopfdarstellung ehemals den oberen Teil einer Grab-Stele bildete, wie dies auch für die "Pfalzfelder Säule" belegt ist. Es wäre denkbar, dass man in römischer Zeit den Kopf abschlug und - aus welchem Grund auch immer - mitnahm.
Auch wenn diese Frage sich wohl niemals abschließend klären lässt, so ist doch der Kopf von Kleinbüllesheim als plastische Gesichtsdarstellung aus keltischer Zeit im Rheinland eine außerordentliche Rarität.
Der Keltenkopf war Fund des Monats im Januar 2014. Gemeinsam mit vielen anderen Pretiosen ist er seit 5. Juni 2014 im neuen Dauerausstellungsteil des LVR-LandesMuseum Bonn "Die Kelten" im ersten Obergeschoss des Museums zu sehen.