Damit hatte der lizensierte Sondengänger Peter Bluth nicht gerechnet: Aus einem Acker in Rheinberg-Ossenberg am Niederrhein barg er gemeinsam mit seinem Sohn einen Münzschatz aus Silberpfennigen vom Ende des 12. Jahrhunderts. Die Münzen lagen noch eng beieinander im Pflughorizont, weshalb sie erst vor Kurzem bei der Ackerbewirtschaftung hochgepflügt worden sein konnten.
Bei der Untersuchung der Fundstelle durch die Außenstelle Xanten des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland, das die Finder sofort benachrichtigt hatten, kamen wenige weitere Münzen zutage. Eine Sondage ergab, dass die Münzen in einer Grube verborgen worden waren – vermutlich in einem Behältnis aus vergänglichem Material, wie einem Beutel.
Insgesamt umfasst der Fund 251 Silberpfennige und drei Fragmente mit einem Gesamtgewicht von knapp 150 g; die einzelnen Pfennige wiegen 0,6 bis 0,7 g. Sie verteilen sich auf nur drei Typen von zwei Münzherren. Etwa ein Viertel sind Pfennige des sog. leichten Schlages von Bischof Balduin II. von Utrecht (1178–1198). Auf den beiden anderen Münztypen ist zwar weder der Name des Prägeherrn noch des Landes angegeben, sie werden jedoch beide mit Graf Floris III. von Holland (1157–1190) in Verbindung gebracht. Er war der Bruder des Utrechter Bischofs.
Funde dieser Münztypen sind fast ausschließlich aus Utrecht und Holland bekannt. Ihre Auffindung im Rheinland, also außerhalb ihres Geltungsbereichs, ist bemerkenswert. Sie dürfte mit der Lage Ossenbergs, dessen Ersterwähnung in das Jahr 1176 zu datieren ist, am Rhein in Verbindung stehen. In Rheinberg selbst befand sich noch bis ins 13. Jahrhundert eine Zollstätte.
Eine Auswahl der Münzen ist im Foyer des LVR-LandesMuseums Bonn ausgestellt.