In Bonn-Beuel wurde das Grab einer erwachsenen Frau aus der Mitte des 7. Jahrhunderts ausgegraben. Die Verstorbene besaß eine aufwändige Schmuck- und Trachtausstattung.
Im Brustbereich trug sie gleich zwei Fibeln, statt der zeittypischen einzelnen Gewandschließe. Eine eiserne Scheibenfibel mit silberner und goldfarbener Verzierung verschloss einen Mantel. An einer gleicharmigen bronzenen Bügelfibel wurde ein Gehänge aus bronzebeschlagenen Lederriemen mit einer bronzenen Bulla, einer Amulettkapsel und einer Nadel aus Bronze befestigt, das von der Brust bis zu den Füßen reichte. Ein weiteres Gehänge mit einer Tasche mit Bronzebeschlägen und eisernem Messer hing an der linken Körperseite wohl vom Gürtel herab, den eine Bronzeschnalle verschloss.
An der linken Hand trug die Frau einen Ring aus Bronze mit blauer Glaseinlage und am Arm einen bronzenen Armreif. Bronzene Schnallen und Riemenzungen belegen, dass sie als Beinbekleidung Wadenbinden angelegt hatte. Besonders auffällig war eine kragenartig getragene Halskette mit Glasperlen, Muschelscheiben, bronzenen Anhängern und einem Goldblech, die mediterrane Moden imitierte. Auch die beiden besonderen Ohrringe gehen auf mediterrane Vorbilder zurück. Beigegeben waren zudem ein Kamm und ein kleines Keramikgefäß.
Dáire Leahy
Das umfangreiche Inventar eines Männergrabes aus diesem Gräberfeld wird in der Ausstellung „Archäologie im Rheinland – Im Tod unsterblich“ gezeigt. Zwei Eimer aus weiteren Gräbern sind in der Ausstellung „Das Leben des Bodi“ zu sehen.