Diese aufwendig gestaltete Gürtelschnalle aus dem 7. Jahrhundert wurde in Bonn-Ramersdorf gefunden. Foto: Jürgen Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn
Auf dem Gelände der Zementfabrik am rechten Rheinufer in Bonn-Ramersdorf wurden 2011 über 500 Bestattungen eines seit fast 100 Jahren bekannten Gräberfeldes der Merowingerzeit (6.-7. Jahrhundert n. Chr.) ausgegraben.
Die Grubenwände von Grab St. 194 wurden teilweise mit Steinen befestigt. Eiserne Nägel weisen zusätzlich auf einen hölzernen Einbau, möglicherweise einen Sarg, hin.
Den ledernen Gürtel des Toten verschloss eine große eiserne Schnalle mit triangulärem Beschlag, dessen Gegenstück am Riemenende zu finden ist.
Schnallen dieser Art sind im zweiten Drittel des 7. Jahrhunderts charakteristisch für den Schwertgurt der Männer. Zumeist führten diese ein breites, einschneidiges Schwert, einen sogenannten Breitsax.
Das Stück aus Ramersdorf wurde äußerst sorgfältig und aufwendig gearbeitet. In das Eisen wurde ein Muster mit Stichel und Meißel eingraviert, das mit tordierten Drähten aus Silber und Messing ausgelegt wurde. Die Torsion ist sehr deutlich mit bloßem Auge bei dem Draht um den Nietkopf am Beschlagende zu erkennen. Meist ist sie jedoch nur noch auf dem Röntgenbild erkennbar. Die bandförmigen Messingeinlagen wurden zusätzlich punziert, wodurch das Punktmuster in der Mitte entstand.
Das Ornament besteht aus geometrischen Ornamenten, wie zum Beispiel Strichbänder oder Mäander auf dem Schnallenbügel. Durch flächige Einlagen auf dem Beschlag wird im Negativ ein Muster aus verschlungenen Tierkörpern herausgearbeitet.
Der Fund des Monats ist bis zum 30. März 2014 im Foyer des LVR-LandesMuseums Bonn zu sehen.