LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Neuerscheinungen

LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland

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Sofern nicht anders angegeben, sind alle Publikationen auch zu beziehen über:

LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Endenicher Str. 133
53115 Bonn

abr.buchbestellung@lvr.de

Erich Claßen, Marcus Trier (Hrsg.)
Archäologie im Rheinland 2023
Die Archäologie im Rheinland lädt zu einer Reise durch 400 Millionen Jahre Geschichte ein. Lassen Sie sich faszinieren von den kreidezeitlichen Farnschuppen aus einer Höhle von Wülfrath und den Fossilien vom Gelände der römischen Villa Blankenheim. Lernen Sie die eiszeitlichen Jäger aus Düsseldorf kennen und den Alltag der Ritter in Haus Immerath. Entdecken Sie die eindrucksvolle Vorstadt vor den Toren des römischen Legionslagers auf dem Fürstenberg bei Xanten und die über 2000 Jahre Stadtgeschichte am Neumarkt im Herzen von Köln. Erfahren Sie, warum eine außergewöhnliche römische Bestattung in Holzweiler den Grabräubern im Mittelalter verborgen blieb und wie sich die erpresserische Flutung Aachens 1248 durch Wilhelm von Holland nachweisen ließ.

254 S., ISBN: 978-3-96176-274-3, Nünnerich-Asmus Verlag, Oppenheim 2025, 26,00 €

Verkauf nur über den Verlag Nünnerich-Asmus

Ivonne Weiler-Rahnfeld
Die merowingerzeitliche Siedlung von Bonn-Bechlinghoven
mit Beiträgen von Markus Helfert, Janet Rethemeyer, Elisabeth Schnepp und Tanja Zerl
Rheinische Ausgrabungen 84

Mit der wissenschaftlichen Auswertung der Ausgrabungen zur merowingerzeitlichen Siedlung von Bonn-Bechlinghoven stellt die Autorin Ivonne Weiler-Rahnfeld erstmalig einen großflächig erschlossenen Siedlungsplatz dieser Zeitstellung für das Rheinland vor. Bislang war die Region vor allem für eine Vielzahl an Gräbern und Gräberfeldern der Merowingerzeit bekannt. Neben 21 in drei Siedlungsphasen zu differenzierenden Gehöften des Frühmittelalters mit insgesamt 47 ebenerdigen Bauten und 36 Grubenhäusern – z. T. mit sekundärer Nutzung – konnte im Osten des Fundplatzes eine zweiphasige Bebauung des Hochmittelalters festgestellt werden. Eine Siedlungskontinuität von der Merowingerzeit bis ins Hochmittelalter lässt sich anhand des Fundmaterials nur bis Anfang des 10. Jahrhunderts nachweisen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit ist die typologische und chronologische Auswertung der Gefäßkeramik unter Berücksichtigung weiterer rheinischer Fundplätze in Kombination mit naturwissenschaftlichen Beiträgen der Autoren Markus Helfert, Janet Rethemeyer, Elisabeth Schnepp und Tanja Zerl. So gelingt es der Autorin, eine Siedlungschronologie der Merowingerzeit zu erstellen, die typologische und chronologische Aspekte der Gräberfelder und Töpfereien mit einschließt.

496 S., 1 Beilage, 1 CD-ROM, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Bonn 2023 , Preis: 69,90 €, ISBN: 978-3-9820399-4-7

Erich Claßen, Marcus Trier (Hrsg.)
Archäologie im Rheinland 2022
Wie kam ein 316 Millionen Jahre alter Treibholzstamm in Essen zutage? Welche Folgen verursachen Waldsterben und Unwetterkatastrophen an Bodendenkmälern? Welche Magie steckt in einem römischen Amuletttäfelchen aus Selfkant? Was gibt es Neues zum römischen Wohnkomfort in Bonn und an anderen Orten im Rheinland? Wie saniert man die römische Stadtmauer in Köln? Warum lag eine Katze in einem Frauengrab in Nerviges? Und was haben moderne Radrennbahnen mit Archäologie zu tun? Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen von der Erdgeschichte bis in die Zeit des Kalten Krieges finden Sie in der Archäologie im Rheinland 2022.

264 S., ISBN: 978-3-96176-230-9, Nünnerich-Asmus Verlag, Oppenheim 2022, 26,00 €

Verkauf nur über den Verlag Nünnerich-Asmus

Christian Röser
Entstehung und Entwicklung der hochmittelalterlichen bis neuzeitlichen Siedlung Otzenrath
Rheinische Ausgrabungen 83

Das Dorf Otzenrath musste nach 2011 dem Braunkohletagebau Garzweiler weichen. Jedoch wurden zuvor zwischen 2006 und 2010 in drei umfangreichen Grabungskampagnen zahlreiche unbekannte Aspekte der Siedlungsgeschichte von der Gründung im Hochmittelalter an über fast ein Jahrtausend hinweg dokumentiert. Die zentrale Lage der untersuchten Flächen im Bereich der Kirche sowie an den beiden historisch belegt größten Hofanlagen ermöglichte flächige Aufschlüsse, wie sie im bewohnten Raum ländlicher Siedlungen nur selten beobachtet werden können. Die Ergebnisse der Ausgrabungen sind eingebettet in die landschaftsarchäologische Analyse des umgebenen Siedlungsraumes, in der die Entstehungszeit Otzenraths im Rahmen des hochmittelalterlichen Landesausbaus beleuchtet wird. Vertiefende fachspezifische Beiträge der Archäobotanik und Archäozoologie bereichern das Bild.

368 S., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Philipp von Zabern, Darmstadt 2023, 69,90 €, ISBN: 978-3-8053-5393-9

Felix Kunze
Der römische Gutshof WW 1994/0376 bei Jülich-Bourheim. Entwicklung und Wirtschaft einer römischen villa rustica im Vorfeld der CCAA
mit Beiträgen von Hubert Berke, Sylvia Mitschke, Ursula Tegtmeier und Tanja Zerl
Rheinische Ausgrabungen 82

Die Jülicher Lössbörde zwischen Köln und Aachen zeichnet sich durch eine hohe Dichte archäologischer Fundplätze aus. Gerade durch die großflächigen Ausgrabungen im Vorfeld der Braunkohlentagebaue und darauf aufbauender wissenschaftlicher Forschungen wurde diese Region zur am besten erforschten Siedlungslandschaft der Römischen Kaiserzeit.
Die Dissertation von Felix Kunze liefert mit der Auswertung des römischen Gutshofes WW 1994/0376 einen weiteren Baustein, um die rheinische Besiedlungsgeschichte von der späten Eisenzeit bis zum Zerfall des römischen Weltreiches zu verstehen.
Durch die umfassende Materialvorlage ist die Entwicklung des Platzes von einer befestigen eisenzeitlichen Hofanlage, über ein römisches Kleingehöft bis hin zu einer römischen Protovilla in reiner Holzbauweise und schließlich zu einer villa rustica zu fassen. Besonders hervorgehoben werden müssen dabei die fünf holzverschalten Brunnen, die vollständig ausgegraben wurden und zu den tiefsten erforschten Brunnen im Rheinland zählen. Sie lieferten ein umfangreiches Fundspektrum der gesamten Besiedlungszeit und lassen Rückschlüsse auf wirtschaftliche Kontakte zu. Nicht überraschend sind Funde aus dem näheren Umfeld sowie aus dem römischen Köln, da sich die Villa nahe einer römischen Fernstraße befand.
Ergänzt wird die Arbeit von Felix Kunze durch naturwissenschaftliche Beiträge zu den Pflanzenfunden, den Tierknochen, den Holzfunden und zu organischen Fasern.

407 S., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Philipp von Zabern, Darmstadt 2022, 69,90 €, ISBN: 978-3-8053-5382-3

Petra Tutlies
Der metallzeitliche Speicherplatz bei Weilerswist-Vernich. Ein Beitrag zur Siedlungsarchäologie im Rheinland
Rheinische Ausgrabungen 81

Bislang für das Rheinland einzigartig ist der metallzeitliche Fundplatz Weilerswist-Vernich. Er bricht das für das Rheinland angenommene Siedlungsmuster mit Subsistenzwirtschaft betreibenden Hofplätzen aus Einzelhöfen auf. Die Autorin Petra Tutlies definiert drei gleichzeitig bewirtschaftete Speicherareale und führt den Begriff Speicherplatz für diese Fundplatzkategorie ein. Der Platz diente entweder zentral für das Lagergut umliegender Gehöfte oder dem Handel mit landwirtschaftlichen Produkten aus einer Überschussproduktion. Sowohl die nachgewiesenen Gebäudegrundrisse als auch zahlreiche Speichergruben waren ausschließlich Wirtschafts- und Lagerzwecken vorbehalten. Spektakulär ist ein großes, vollständig erhaltenes Vorratsgefäß mit einem Fassungsvermögen von 200 l, welches noch in situ in einer der großen Speichergruben gefunden wurde. In zwei Fällen konnten Batterien von zwei bzw. drei eng beieinanderliegenden Speichergruben ermittelt werden.
Der Fundplatz liegt an einem überregional bedeutsamen Verkehrskorridor am westlichen Fuß des Voreifel-Gebirgszuges. So lassen sich hier Marneformen, französischer Feuerstein und Mahlsteine aus Basaltlava nachweisen. Auch ein hexagonaler 6-Pfosten-Bau verweist auf ähnliche Bauten in Belgien und Nordostfrankreich.
Mit ihrer Dissertation gelingt es der Autorin nicht nur ein Handels- und Kommunikationsnetzwerk des eisenzeitlichen Rheinlandes im 5. und 4. Jh. v. Chr. aufzuzeigen, sie liefert mit der Auswertung der Speichergruben auch einen wichtigen Beitrag zur Siedlungsarchäologie.

429 S., 1 Beilage A3, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Philipp von Zabern, 69,90 €, ISBN 978-3-8053-5381-6

Ein weinrotes Buchcover mit goldener Schrift

Timo Bremer
Ländliche Herrschaft lokaler Eliten im Wandel. Die Niederadelsburg Reuschenberg bei Elsdorf vom Hochmittelalter bis in die Neuzeit
Rheinische Ausgrabungen 80

Kaum eine Denkmalgattung erhält so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie Burgen. Das ist sicherlich der Fall, da ihre Anzahl in Deutschland beträchtlich ist und die Menge der schriftlichen Quellen zu ihnen kaum zu überblicken scheint. Archäologisch sind Burgen jedoch meist nur bruchstückhaft erforscht, was zu einer Diskrepanz zwischen dem physischen Phänomen der Burg und der historisch-sozialkulturellen Entwicklung führt. So wird die Burg meist als militärischer Zweckbau betrachtet und die vielschichtige gesellschaftliche Bedeutung nicht beachtet.
Einen Glücksfall für die Forschung stellt die Burg Reuschenberg dar, die im Vorfeld des Braunkohletagebaus abgerissen wurde und so nahezu vollständig archäologisch untersucht werden konnte.
In seiner mit dem Archäologie-Preis der „Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier“ ausgezeichneten Dissertation gelingt es Timo Bremer auf Basis dieser Daten die Geschichte der Burg vom 13. bis ins 21. Jahrhundert differenziert darzustellen. Durch die Zusammenführung von historischen und kulturwissenschaftlichen Betrachtungen identifiziert er die Änderungen der Beinamen des Adelsgeschlechts als unterschiedliche Herrschaftsstrategien, die sich auch in der baulichen Dynamik der Burg Reuschenberg manifestieren. So wechseln sich Phasen des Verfalls mit Bauphasen einer bewussten Landschaftsgestaltung ab. Architektonische Änderungen dienen dabei zur Legitimierung der gesellschaftlichen Stellung und lassen einen neuen Blick auf die Rolle der Burg bei der Aushandlung von Macht im sozial- und kulturhistorischen Kontext zu. Durch mehr als 2000 Befunde und über 14500 Funde ist es außerdem möglich, den Mirkokosmos der Burg zu betrachten und Bereiche unterschiedlichen sozialen Ständen und Aktivitäten zuzuordnen.
Dem Autoren Timo Bremer gelingt es, durch die differenzierte Analyse Reuschenbergs neue Zugänge zum kulturgeschichtlichen Phänomen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Burgen aufzuzeigen.

364 S., 1 Beilage A2, 1 Daten-CD, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Philipp von Zabern, Darmstadt 2022, 69,90 €, ISBN: 978-3-8053-5380-9

Cover der Archäologie im Rheinland

Erich Claßen, Marcus Trier (Hrsg.)

Archäologie im Rheinland 2021

Feiern Sie mit uns die Ernennung des Niedergermanischen Limes zum UNESCO-Welterbe und erfahren Sie Neues über dieses grenzüberschreitende Bodendenkmal von außergewöhnlichem, universellen Wert. Lassen Sie sich mit der Archäologie im Rheinland 2021 in die spannende Welt der Fossilien vor Jahrmillionen und die Welt unserer „Vorfahren“ von der Jungsteinzeit bis in die Neuzeit entführen.

Besondere Fundplätze wie in Bonn, Köln, Düsseldorf, Essen, Aachen und Xanten, aber auch besondere Funde wie eine jungsteinzeitliche Rinderfigur aus Würselen-Broichweiden, eine einzigartige Goldfibel aus dem Kreis Düren, exquisites römisches Glas aus Zülpich oder ungewöhnliche Brunnenfunde aus Erkelenz-Lützerath erzählen Ihnen vom Leben der Menschen im Rheinland.

262 S., Nünnerich-Asmus Verlag, Oppenheim 2022, 26,00 €, ISBN: 978-3-96176-194-4

Verkauf nur über den Verlag Nünnerich-Asmus

Ein rotes Buchcover mit einem Titel in goldener Farbe

Tanja Baumgart
Die urnenfelderzeitliche und die eisenzeitliche Siedlung von Inden, Kreis Düren (WW 99/148)
Rheinische Ausgrabungen Band 79

Bei dem Fundplatz von Inden (WW/148) handelt es sich um einen der größten untersuchten mehrperiodigen Siedlungsplätze der Metallzeiten im Rheinland. Er zeichnet sich durch zwei voneinander getrennte Siedlungsareale aus, wobei das eine in die Urnenfelderzeit und das andere in die Eisenzeit datiert. Von besonderer Bedeutung ist aufgrund der Größe, Struktur und des umfangreichen Fundmaterials die urnenfelderzeitliche Siedlung, für die sich mindestens drei Bauphasen nachweisen lassen. Die Hofplätze zeigen ungewöhnlicher Weise eine Bauplatzkontinuität und eine zeilenartige Anordnung.

Neben den umfangreichen Keramikfunden werden in der Arbeit auch eine Vielzahl an Metallobjekten sowie zahlreiche archäozoologisch bestimmte Tierknochen ausgewertet, die sich hier ungewöhnlich gut erhalten haben. Die Arbeit von Tanja Baumgart ermöglicht einen neuen, fundierten Einblick in das metallzeitliche Siedlungsgefüge in der rheinischen Lössbörde.

360 S., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Philipp von Zabern, Darmstadt 2021, 69,90 €, ISBN 978-3-8053-5245-8

Das Cover eines Buches

Erich Claßen, Marcus Trier (Hrsg.)
Archäologie im Rheinland 2020

Entdecken Sie 480 Millionen Jahre alte „Schriftsteine“ und wer vor 13,5 Millionen Jahren Wohnbauten am einstigen rheinischen Meeresstrand errichtete. Erfahren Sie, wer inmitten des größten eisenzeitlichen Gräberfeldes siedelte und wie die ländliche Bevölkerung im Hinterland der Colonia Ulpia Traiana lebte. Ergründen Sie, welche Schäden Naturkatastrophen in der Antike verursachten und wie sich Klimawandel und Landwirtschaft heute auf Bodendenkmäler auswirken.

Erkunden Sie die Vergangenheit mit der Archäologie im Rheinland.

232 S., ISBN 978-3-96176-162-3, Nünnerich-Asmus Verlag, Oppenheim 2021, 26,00 €

Verkauf nur über den Verlag Nünnerich-Asmus

Das Cover des Begleitbandes zur Landesausstellung, als Motiv ist ein römisches Schiff auf einem See aus der Vogelperspektive zu sehen

Erich Claßen, Michael M. Rind, Thomas Schürmann, Marcus Trier (Hrsg.)
Roms fließende Grenzen
Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen
Schriften zur Bodendenkmalpflege in Nordrhein-Westfalen Bd. 12

Mehr als 400 Jahre trennte der Niedergermanische Limes die römische Provinz Niedergermanien vom germanischen Siedlungsgebiet. Er begann in Bad Breisig und endete bei Katwijk an der Nordsee. Doch er war kein römischer Grenzwall, sondern eine rund 400 km lange Flussgrenze.
Der Begleitband zur Archäologischen Landesausstellung Nordrhein-Westfalen bündelt in 86 reich bebilderten Beiträgen die aktuellen archäologischen Erkenntnisse, die fünf unterschiedliche Ausstellungen zu „Roms fließenden Grenzen“ an fünf Museums-Standorten – Bonn, Xanten, Köln, Haltern am See und Detmold – beleuchten.

584 S., wbg, Darmstadt 2021

Buchandelsausgabe: 40,00 €
ISBN 978-3-8062-4428-1

Museumsausgabe: 29,90 €

Verkauf nur bei der wbg und in den Museumsshops der Ausstellungshäuser!

Cover des aktuellen Jahrbuchs, das eine Ausgrabungsfläche zeigt

Erich Claßen, Marcus Trier (Hrsg.)
Archäologie im Rheinland 2019

Tauchen Sie ein in die Welt der Ratinger Seekuh und das Rheinland vor 28 Millionen Jahren. Entdecken Sie imposante Wallanlagen in der Eifel und im Bergischen Land und wie moderne Untersuchungsmethoden Althergebrachtes auf den Kopf stellen. Lassen Sie sich in das kultische Treiben der Colonia Ulpia Traiana bei Xanten entführen und zu einem Hotspot der Kölner Stadtgeschichte. Erfahren Sie, welch ungewöhnlichem Freizeitvergnügen die gehobene Schicht im frühmittelalterlichen Bonn-Beuel nachging und warum ein Ausflugslokal auf dem Drachenfels bei Königswinter archäologisch von Interesse ist.

248 S., ISBN 978-3-96176-124-1, Nünnerich-Asmus Verlag, Oppenheim 2020, 26,00 €

Verkauf nur über den Verlag Nünnerich-Asmus

Das Cover zeigt die Luftbildaufnahme eines Flussverlaufs

Steve Bödecker, Eva Cott, Marion Brüggler, Eckhard-Deschler-Erb, Martin Grünewald, Sabine Hornung, Jennifer Morscheiser, Petra Tutlies (Hrsg.)
Spätlatènezeitliche und frühkaiserzeitliche Archäologie zwischen Maas und Rhein
Tagung Roman Networks in the West II, Krefeld, 14–16. Juni 2018
Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 28

Der Beginn der römischen Herrschaft in den nordostgallischen Gebieten ist eine Zeit des massiven Umbruchs der Lebens- und Wirtschaftsweisen der ansässigen Bevölkerung. Die Auswirkungen auf Landschaft und Gesellschaft zwischen Rhein und Maas im Zeitraum von etwa 150 v. Chr. bis 150 n. Chr. werden im vorliegenden Tagungsband in den Blick genommen – und damit die Entwicklung der Siedlungslandschaft von der jüngeren Eisenzeit bis in die Blütezeit der römischen Epoche.
Die Veröffentlichung umfasst sowohl die Beiträge der zweiten internationalen Fachtagung „Roman Networks in the West II“, die vom 14.–16. Juni 2018 im Museum Burg Linn in Krefeld stattfand, als auch weitere themenrelevante Aufsätze. An dem Netzwerk sind Archäologinnen und Archäologen aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Luxemburg und Deutschland beteiligt.

Bonn 2019, 343 Seiten, Ladenpreis: 49,90 €
ISBN 978-3-9820399-2-3

Cover der Rhenischen Ausgrabungen Band 77

Louise Rokohl
Die römische Straßenstation Hambach 101 an der Via Belgica
Rheinische Ausgrabungen 78

Die Via Belgica bildete eine zentrale Verbindung zwischen dem römischen Köln und seinem Hinterland einerseits und den gallischen Provinzen andererseits. Der modern geprägte Name steht für einen der am besten untersuchten römischen Verkehrswege überhaupt. Band 78 der Rheinischen Ausgrabungen beschäftigt sich mit der Bebauung der Straßenumgebung und setzt mit dem Fundplatz Hambach HA 101 eine römische Straßenstation in den Fokus. Es handelt sich um die erste monographische Vorlage einer solchen Anlage im Rheinland.

Die Archäologin Louise Rokohl legt mit ihrer Dissertation die Befunde und Funde des Fundplatzes vor und ordnet diese in den Verlauf der Via Belgica ein. Anhand zahlreicher Parallelen untermauert und diskutiert sie die Argumente für und gegen die Deutung als Straßenstationen, und zeigt auf, welche Bauformen bevorzugt und praktikabel waren. Als Diskussionsgrundlage dazu wird eine moderne 3D-Visualisierung des Fundplatzes HA 101 in seinen verschiedenen Siedlungsphasen vorgelegt.

Neben den Siedlungsstrukturen zeigt der Fundplatz zahlreiche Brandgräber. Ein monumentaler römischen Grabbau im Zentrum lässt Fragen nach Besitz und Betrieb der Straßenstation in besonderem Licht erscheinen.

WBG Philipp von Zabern, Darmstadt 2019, Umfang 256 Seiten (incl. 93 Tafeln), ein Faltplan A1, Ladenpreis 59,90 €, ISBN 978-3-8053-5250-5


Cover des Bandes 77 der Rheinischen Ausgrabungen

Tanja Zerl
Archäobotanische Untersuchungen zur Landwirtschaft und Ernährung während der Bronze- und Eisenzeit in der Niederrheinischen Bucht
Rheinische Ausgrabungen 77

Die Archäologin Tanja Zerl hat ihre Dissertation, die 2018 mit dem Albert-Steeger Preis des LVR ausgezeichnet wurde, der Erforschung archäologischer Pflanzenreste, wie etwa verkohlten Früchten und Samen, gewidmet. Die unscheinbaren, zum Teil weniger als 1 mm kleinen, organischen Reste stellen eine besondere Fundgattung dar, die einzigartige Einblicke in die Agrargeschichte gewährt.
Die Autorin legt eine umfassende Auswertung archäobotanischen Materials im Kontext der archäologischen Befunde vom Beginn der Bronze- bis zum Ende der Eisenzeit vor und beseitigt somit das bislang bestehende Forschungsdesiderat zwischen Neolithikum und Römischer Kaiserzeit. Dadurch wird eine nahezu lückenlose Erforschung von Landwirtschaft und Ernährung der Prähistorie der Niederrheinischen Bucht ermöglicht.
Die Materialbasis umfasst Proben aus insgesamt 66 Siedlungen. Zerl griff dabei einerseits auf zuvor nur unvollständig publiziertes Altmaterial zurück, andererseits bereitete sie selbst Proben auf. Ihre Analyse ist durch eine interdisziplinäre archäologisch-botanische und statistische Vorgehensweise geprägt, die durch Diagramme und Tabellen illustriert wird. Der Autorin gelingt es, das Bild einer vielfältigen, spezialisierten Landwirtschaft nachzuzeichnen: Die niederrheinischen Bauern des zweiten und ersten Jahrtausends v. Chr. kultivierten rund ein Dutzend verschiedener Pflanzen. Ab der frühen Eisenzeit nahmen sie erstmalig nicht nur die guten, sondern auch die weniger ertragreichen Böden erfolgreich in Nutzung. Sie praktizierten also eine frühe Form des modernen, sog. predictive farming.

WBG Philipp von Zabern, Darmstadt 2019, 326 S. mit zahlr. Abb., 22 × 29 cm, geb., 1 CD-ROM, Ladenpreis: 69,90 €, ISBN: 978-3-8053-5232-1

Christine Wohlfarth und Christoph Keller (Hrsg.)
Funde in der Landschaft. Neue Perspektiven und Ergebnisse archäologischer Prospektion
Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 26

Feldbegehungen sind seit über 100 Jahren ein fester Bestandteil des Methodenkanons archäologischer Prospektion. Zunächst meist für die Entdeckung bislang unbekannter Fundstellen genutzt, dienen sie heute zur Beantwortung eines weiten Spektrums unterschiedlicher Fragestellungen, das von kleinräumigen Analysen des archäologischen und bodendenkmalpflegerischen Potenzials bis zur Rekonstruktion archäologischer Landschaften reicht.

Neue technische Möglichkeiten, sich wandelnde methodische Vorgehensweisen und Auswertungsmöglichkeiten waren Anlass, Anwenderinnen und Anwender aus den unterschiedlichen Teilbereichen der archäologischen Prospektion im Rahmen einer Fachtagung zusammenzubringen. Der Band legt nun den Großteil der Beiträge und Präsentationen dieser 2017 bei der Fritz Thyssen Stiftung in Köln veranstalteten Tagung vor.

Unter vier Themenschwerpunkten – ephemere Fundplätze, Prospektion und präventive Archäologie, Landschaftsarchäologie in Südeuropa sowie in Mitteleuropa – berichten Autorinnen und Autoren aus zwölf europäischen Ländern über Erfahrungen und neueste Ergebnisse aus ihren aktuellen Prospektionsprojekten.

300 S., ISBN: 978-3-9820399-1-6, Bonn 2018, 45,00 €

Michaela Aufleger & Petra Tutlies (Hrsg.)
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Festschrift für Jürgen Kunow
Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 27

Anlässlich seines Eintritts in den Ruhestand ehren zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten Prof. Dr. Jürgen Kunow, den ehemaligen Landesarchäologen für das Land Brandenburg und das Rheinland mit dieser Festschrift. Die rund 70 Beiträge würdigen Vita und Verdienste des zu Ehrenden, berücksichtigen zudem seine regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten ebenso wie seine vielfältigen Interessensgebiete. Der Band bietet sowohl übergreifende wissenschaftliche Beiträge als auch neueste Forschungen zu einzelnen Fundplätzen und Funden, zudem Betrachtungen zu Erhaltung und Präsentation von archäologischen Hinterlassenschaften.
627 S., ISBN: 978-3-9820399-0-9, Bonn 2018, 53,00 €