Rahel Otte
Monetarisierung und Geldumlauf in ländlichen Siedlungen des niederrheinischen Lössgebietes
Rheinische Ausgrabungen 86
Seit wann werden im Rheinland Münzen verwendet? Was können uns Münzfunde über die Besiedlungsgeschichte abseits der Militärlager am Rhein verraten? Die Dissertation von Rahel Otte geht diesen Fragen nach und wertet dazu 18 289 keltische und römische Fundmünzen aus dem niederrheinischen Lössgebiet aus. Die Interpretation der Fundmünzen basiert auf verschiedenen numismatischen Methoden und zeigt damit das Potenzial statistischer Analysen auf.
Im Zentrum der Arbeit steht die Monetarisierung des ländlichen Raums. Das Lössgebiet mit seiner landwirtschaftlichen Überschussproduktion eignet sich dafür ideal als Modellregion. Es werden Monetarisierungsmodelle für den Beginn, die Entwicklung und das Ende des Geldumlaufs erarbeitet.
Die Arbeit greift erstmals auf umfangreiches Material aus Sondenfunden zurück und vergleicht es mit bekannten Daten. Durch die Verknüpfung verschiedener Ansätze und die Integration des neuen Fundmaterials ergeben sich sowohl numismatische Erkenntnisse als auch neue Perspektiven für die Debatten über die Provinzgeschichte Niedergermaniens.
Die Arbeit wurde 2023 mit dem Walter-Hävernick-Preis der Numismatischen Kommission der Länder ausgezeichnet.
328 S. LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Bonn 2024, Preis: 69,90 Euro
ISBN 978-3-9820399-6-1
Verkauf nur über den Verlag Dr. Rudolf Habelt GmbH
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