Die Entdeckung des Fundplatzes Inden 1 geht auf Prospektionen des damaligen Oberschülers und späteren in Trier tätigen Archäologen Hartwig Löhr zurück. Schon zwei Wochen nach seiner Meldung, am 9. Juni 1965, setzten die regulären Grabungen ein, mit deren örtlicher Leitung man Rudolph Kuper betraute, damals noch unter den ungleich schwierigeren Bedingungen des Einsatzes von Planierraupen, um große Grabungsflächen zu öffnen. Offizielles Grabungsende war der 18. Januar 1967, wobei es im Frühjahr noch einige kleinere Nachuntersuchungen gab. Die damalige Grabungstechnik und -dokumentation, aber auch den Einsatz naturwissenschaftlicher Nachbardisziplinen beschreibt Kuper im Detail. Die Geländeuntersuchungen im Braunkohlentagebau Weisweiler wurden Grundlage der Dissertationsschrift, die im Jahr 1974 von der Universität zu Köln angenommen wurde, die 1979 aber nur teilweise veröffentlicht wurde.
Die fast komplette Freilegung der Siedlung Inden 1 mit dreißig hausgrundrissen und einer Vielzahl weiterer Befunde war nachhaltig. Sie initiierte das räumlich benachbarte, über zehn Jahre (1971–1981) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Großprojekt „Siedlungsarchäologie der Aldenhovener Platte (SAP)“, das Rudolph Kuper auf Grund seiner in Inden 1 gemachten Erfahrungen gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Lüning entwickelte. Die Aldenhovener Platte gilt seitdem als die besterforschte bandkeramische Siedlungskammer Europas, und viele SAP-Bände konnten in unseren Rheinischen Ausgrabungen erscheinen.
Jürgen Kunow als Herausgeber schreibt in seinem Vorwort: „Keine Ausgrabung ist natürlich ‚zeitlos‘, aber Rudolph Kupers wissenschaftliche und praktische Herangehensweise wirken bis in die Gegenwart – und dieses über die europäische Neolithikumsforschung im Allgemeinen hinaus, und im Besonderen den Zeitabschnitt betreffend, den wir rössenzeitlich nennen.“
Rudolph Kuper. Inden 1. Eine Siedlung der Rössener Kultur im Rheinland. Rheinische Ausgrabungen, Band 76. Hrsg. vom Landschaftsverband Rheinland, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland durch Jürgen Kunow. 2018, 364 S. mit zahlr. Abb., 22 x 29 cm, geb. Zabern, Darmstadt, ISBN: 978-3-8053-5188-1, 69,90 €