LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Villa Blankenheim

Die Villa von Blankenheim zählt zu den bedeutendsten Bodendenkmälern des Rheinlands aus römischer Zeit. Sie war einst ein großer Gutshof (villa rustica) mit einem luxuriös ausgestatteten Hauptgebäude sowie Stallungen, Scheunen, Remisen und Gesindeunterkünften, die sich um einen geräumigen Wirtschaftshof gruppierten.

Erste archäologische Untersuchungen fanden bereits 1894 statt. Man beschloss, die außergewöhnlich gut erhaltenen Mauern des Hauptgebäudes zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das antike Mauerwerk verwitterte und verfiel jedoch sehr bald. Die Ausgrabungen des Jahres 1914 galten den älteren Bauphasen. Die Ende des 19. Jahrhunderts freigelegten Gebäudemauern sind teilweise heute noch im Boden vorhanden. Der Wirtschaftshof und die Nebengebäude wurden bis 1931 in mehreren Grabungskampagnen archäologisch untersucht.

Der Gutshof wies mit einer Fläche von rund 250 x 120 Metern die beachtliche Größe von drei Hektar auf. Er wurde Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet und bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts durchgehend betrieben. Das talseitig von einer breiten Säulenhalle (porticus) bestimmte Hauptgebäude, das Wohnhaus des Eigentümers oder Pächters, machte selbst aus der Ferne einen monumentalen Eindruck. Die insgesamt sechs Nebengebäude am Rande des Wirtschaftshofes davor waren axialsymmetrisch angeordnet. Es spricht einiges dafür, dass der offensichtliche Wohlstand des Villenbesitzers auch auf Einkünften aus Nebenerwerben, wie Steinbrüchen und Erzlagerstätten in der unmittelbaren Nähe basierte.


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Fotos: Marcel Zanjani/LVR-ABR


Video: Tanja Dujmovic, Jens Schubert/LVR-ABR