Im Laserscan, einem Relief der Erdoberfläche, sind die Übungslager im Kottenforst gut zu erkennen. Bild: LVR-ABR/GeobasisNRW
Die römische Armee war berühmt für ihre Pionierleistungen. Selbst Gegner Roms bezeugen die unglaubliche Schnelligkeit und Präzision, mit der die Legionen aus dem Marsch heraus ein befestigtes Lager anlegen konnten.
Davon zeugen im Kottenforst die Überreste von mehr als 20 Lagern, die im Rahmen von Truppenmanövern der römischen Armee angelegt wurden. Hier haben sich an vielen Stellen die Erdwälle der Lager noch obertägig sichtbar erhalten. Dabei können typische Elemente römischer Marschlager, wie abgerundete Ecken oder eine spezielle Torform (clavicula) noch erkannt werden.
Dank neuer Erkundungsmethoden, wie Airborne Laserscan sowie neuen Forschungsansätzen bieten diese Bodendenkmäler einen einzigartigen Einblick in die Ausbildungspraxis der römischen Armee am Rhein. Im Rahmen der Führung werden die historischen und archäologischen Kenntnisse zum Ausbildungswesen, zur Marschorganisation und zum Lagerbau der römischen Armee nahegebracht.
Aus Anlass der Archäologischen Landesausstellung "Revolution Jungsteinzeit", die noch bis zum 3. April 2016 im LVR-LandesMuseum Bonn zu sehen ist, lädt der LVR am Donnerstag, 24. März 2016, zu dieser Wanderung ein. Leitung: Steve Bödecker M.A., Limesbeauftragter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Die Teilnahme ist kostenlos! Max. Teilnehmerzahl: 20 Personen, Anmeldung erbeten (s.u.).
Donnerstag, 24. März 2016, 13 Uhr (Dauer: 3 Std.)
Treffpunkt: Parkplatz am Sportplatz Dünstekoven, Waldstraße 100, 53913 Swisttal
Römisches Übungslager am sog. „Waldkrankenhaus“ Ecke Breite Allee/Neuer Weg
Notwendig ist festes Schuhwerk. Bis zum Bodendenkmal sind ca. 3km Fußmarsch zurückzulegen. Die Führung ist für gehbehinderte Menschen nicht geeignet.
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (Veranstalter)
Telefon: 0228-9834-172 (Mo–Do 9–16 Uhr)
E-Mail: sabine.hermesdorff@lvr.de
Unter dem Titel "REVOLUTION jungSTEINZEIT" beleuchtet die große Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen ab dem 5. September im LVR-LandesMuseum Bonn (bis 3. April 2016) eine der wichtigsten Epochen der Menschheitsgeschichte, die Jungsteinzeit (Neolithikum). In dieser Epoche vollzog sich ein fundamentaler Wandel, der am Beginn unserer modernen Zivilisation steht: Der Mensch, der seit 2,5 Millionen Jahren als Jäger und Sammler im Einklang mit der Natur lebte, beginnt vor rund 12.000 Jahren massiv in seine Umwelt einzugreifen und sie zu gestalten; er schafft Ackerflächen, betreibt Viehzucht und errichtet feste Siedlungen. Diese jungsteinzeitliche "Revolution" ist zugleich Ausgangspunkt für viele soziale und technische Innovationen, aber auch Probleme der Gegenwart.
Im zweiten Teil widmet sich die Ausstellung den Methoden in der Archäologie.
Archäologische Landesausstellung NRW: "REVOLUTION jungSTEINZEIT"