Noch heute prägen militärgeschichtliche Relikte aus der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg die Landschaft um Köln. Der Kölner Festungsring, der Flughafen Butzweilerhof und der Truppenübungsplatz Wahner Heide sind die offensichtlichsten Spuren dieser Zeit. Es gibt aber auch weit unscheinbarere Zeugnisse der frühen militärischen Luftfahrt und der Sprengstoffproduktion, die auf dieser archäologisch-historischen Exkursion entdeckt werden können.
Samstag, 26. April 2014
Busreise von Bensberg (8.00 Uhr) und Köln (8.30 Uhr) nach Köln-Marienburg.
Die veränderte Waffentechnik der Zeit macht es 1880 notwendig, einen zweiten äußeren Festungsring um Köln zu errichten. Das am besten erhaltene Bauwerk ist das Zwischenwerk VIIIb in Marienburg, das wie alle erhaltenen Festungen heute Teil des Kölner Grüngürtels ist.
Ab Dezember 1914 wurde in Spich eine militärische Luftschiffhalle gebaut, die Ferdinand Graf von Zeppelin im April 1915 einweihte. Heute ist das Gelände durch ein Wohngebiet überbaut, Straßennamen erinnern bis heute an den ehemaligen Standort der Halle.
Alfred Nobel revolutioniert im 19. Jahrhundert mit der Erfindung des Dynamits die Sprengstoff- und Schießpulverindustrie. Das Museum zeigt den Zusammenhang von industrieller Entwicklung, der Geschichte einzelner Wirtschaftsunternehmen und herausragender Unternehmerpersönlichkeiten.
Zwischen Köln und Siegburg gab es zahlreiche Sprengstofffabriken. Die RWS nahm 1887 die Produktion von Zündhütchen auf. Zahlreiche Unternehmen mussten ihre Produktion nach 1918 einstellen. Die Fabrik in Troisdorf blieb bis heute in Betrieb. Erhalten sind alte Splitterschutzwälle.
Seit 1817 befand sich auf der Wahner Heide ein preußischer Exerzierplatz. Aufgeschüttete Hügel dienten der Beobachtung des Kampfgeschehens mit den Artilleriewaffen. Später wird hier ein optischer Telegraph errichtet, der die Kommunikation von Berlin bis Koblenz ermöglicht.
Die Südbrücke in Köln wird 1910 von der Königlich Preußischen Staatseisenbahn errichtet, um die Hohenzollernbrücke und deren Vorgängerin zu entlasten. Sie soll außerdem schnellere militärische Truppenbewegungen und damit einen schnelleren Aufmarsch im Westen ermöglichen.
Der Flughafen Butzweilerhof wird 1912 als kaiserliche Fliegerstation mit angeschlossener Flugschule eröffnet. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich der Butzweilerhof zum "Luftkreuz des Westens", von dem ein Gebäudeensemble aus den 1930er Jahren gut erhalten ist und unter Denkmalschutz steht.
Wo sich heute ein Wohngebiet befindet, wurde 1909 ein Luftschiffhafen erbaut, der für zwei Luftschiffe ausgelegt war.
Rückreise nach Köln, Komödienstraße (ca. 18.00 Uhr)
und nach Bensberg (ca. 18.30 Uhr).
Dr. Wiebke Hoppe und Wolfgang Wegener,
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Busreise von Bensberg und Köln sowie zurück, Führungen und Eintritte. Preis: 87 Euro.
min. 15 Personen, max. 30 Personen
Die Exkursion wird von der Thomas-Morus-Akademie Bensberg durchgeführt.