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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Tag des offenen Denkmals 2021

Auf das diesjährige Motto "Sein & Schein" passt die Kruppsche Nachtscheinanlage bei Velbert hervorragend.

Die Anlage wurde 1941 nordöstlich der Stadt Velbert auf dem Rottberg errichtet. Sie war eine mit einfachsten Mitteln errichtete Attrappe der Kruppschen Gussstahlfabrik in Essen und diente dazu Bombenangriffe auf das ca. 10 km entfernt liegende Stahlwerk in Essen abzuhalten, was von 1941-1943 auch weitestgehend gelang, jedoch sehr zum Leidwesen der örtlichen Bewohner*innen.

Im Jahr 1944 wurde die Anlage stillgelegt und nach dem Krieg schrittweise von der Bevölkerung abgebaut und die Materialien wiederverwendet. Der ehemalige Leitbunker der Kruppschen Nachtscheinanlage aber entging nur durch Zufall der für ehemalige Militäranlagen obligatorischen Sprengung durch die Besatzungstruppen. Der damalige Eigentümer des Grundstückes, ein Landwirt auf dem Rottberg, konnte den britischen Besatzungstruppen verdeutlichen, dass er diesen unabdinglich für landwirtschaftliche Zwecke nutzen müsse – was genehmigt wurde. So ist die Anlage über die Jahrzehnte hinweg unbeschädigt erhalten geblieben und steht nun unter Denkmalschutz.

Zum Tag des offenen Denkmals am 12. September bietet das ehrenamtliche Team der Nachtscheinanlage Führungen durch den Leitbunker an. Nähere Infos sind hier zu finden.

Ausführlichere Infos zur Kruppschen Nachtscheinanlage und dem ehrenamtlichem Team dahinter finden sich auf deren Homepage.

Mehr Fotos gibt es auf unserer Seite hier zu finden, denn die Nachtscheinanlage war letztes Jahr beim digitalen Tag des offenen Denkmals dabei.