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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Wanderung auf dem Lüderich: Montanarchäologie und Landschaftsgeschichte

Veranstaltung im Rahmen von "Stadt Land Fluss trifft Bergische Wanderwochen"

Der ca. 6 km lange Rundweg führt über den Höhenrücken des Lüderich. An fünf Stationen wird die Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte des Lüderichs von der Eisenzeit, über die Römerzeit bis in die jüngste Vergangenheit erläutert. Die Stationen können als geführte Wanderung oder auch selbständig als Einzelwanderer aufgesucht werden.

Vor über 2.500 Jahren nutzten die Menschen den Weitblick, der sich auf dem damals – wie heute auch wieder durch das dramatische Fichtensterben – in Teilen waldfreien Lüderich in die Umgebung bot. Hier bauten sie ihre Verteidigungsanlagen, die sich bis heute noch als Wallgrabenanlagen unter Wald erhalten haben.

Aber nicht nur Schutz war es, den die Menschen suchten, sondern auch Metallerze. Wie überall im Rheinischen Schiefergebirge, wozu auch das Bergische Land gehört, führten tektonische Prozesse zur Entstehung hydrothermaler Fluide, die die Bildung von Erzlagerstätten in Spalten und Klüften des devonischen Gesteins verursachten.

Die frühesten Spuren bergbaulicher Aktivitäten am Lüderich stammen aus der späten Eisenzeit, aber auch aus der frühen Römerzeit. Während das Rheinland links des Rheins militärisch und zivil von den neuen Machthabern geordnet wurde, fand auf dem Lüderich unter römischer Initiative eine kurze Phase der Blei- und Silbergewinnung statt.

Nach einer längeren Phase der Ruhe begann eine erneute Ausbeutung der Metallerze ab dem Hochmittelalter, die seit den 1830er-Jahren in eine industrielle Förderung übergingen. Obertägige Zeugnisse des industriellen Bergbaus vom Ende des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts stehen mit den beiden Fördertürmen am Franziskaschacht und am Hauptschacht der Grube Lüderich. Weitere Reste des Bergbaus der unterschiedlichen Epochen lassen sich mit geübtem Auge noch heute in der Landschaft in Form von Halden, Pingen oder Schächten ablesen.

Aber auch aus abgespülten Sedimenten, die sich in flacheren Bereichen der Siefen (schmale, V-förmige Täler mit Quellbächen) durchzogenen Landschaft des Lüderichs abgelagert haben, können naturwissenschaftlich Erkenntnisse zur Landschafts- und Wirtschaftsgeschichte gewonnen werden.

Die Wanderung auf der Seite "Das Bergische Wanderland".

Führungen
Zwei geführte Wanderungen werden mit zeitversetzten Startzeiten (10:00 und 12:00) angeboten:

Streckenlänge: 6 km Wanderung (nicht barrierefrei)
Dauer: ca. 3 Stunden
Verpflegung: Rucksackverpflegung

Treffpunkt: „Am Hauptschacht“ (Am Golfplatz 1, 51491 Overath)

Anmeldung erforderlich unter eva.cott@lvr.de

Für Einzelwanderer ohne Führung
In einem Zeitraum von 6 Stunden (10–16 Uhr) können die 5 Stationen auch individuell in beliebiger Reihenfolge angelaufen werden (keine Anmeldung erforderlich)

Download Wanderkarte (PDF, 508 KB)

Download GPX-Track Komoot (GPX, 27 KB)

Koordinaten der Stationen
Station 1 Hauptschacht: 50.938023 7.217135
Station 2 Burgkopf: 50.935.363 7.209.389
Station 3 römischer Bergbau: 50.925236 7.215708
Station 4 Franziskaschacht: 50.921687 7.214148
Station 5 Frühlingsschacht: 50.932572 7.218473

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