Auf dieser Seite informieren wir über Vorträge zu archäologischen Themen in Einrichtungen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland. Wir geben auch Hinweise auf öffentliche Vorträge durch Fachleute des Amtes an anderen Orten.
Donnerstag, 15. November 2018, 18.30 Uhr,
Rosenkranz und Totenkrone – im Schatten von St. Lambertus
Referent: Peter Schulenberg, Ehrenamtlicher Mitarbeiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Ab Juni 2016 wurden im Schatten von St. Lambertus in der Düsseldorfer Altstadt mehrere Monate lang Fernwärmeleitungen verlegt. Dort befand sich bis 1769 der Friedhof für die Düsseldorfer Bürger. Die archäologische Begleitung bei den linearen Aufgrabungen wurde einer Gruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland übertragen. Trotz vieler Störungen im Boden werfen die geborgenen Funde ein interessantes Schlaglicht auf das Leben und Sterben im 17. und 18. Jh. zur Zeit der Düsseldorfer Kurfürsten. Die erste urkundliche Erwähnung des Kirchhofes stammt aus dem Jahr 1303, als er schon bestand.
Vortrag im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres ECHY
Ort: Maxhaus, ehem. Franziskanerkloster an der Maxkirche, Schulstraße 11, Düsseldorf-Altstadt
Veranstalter: Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., Regionalverband Düsseldorf
Eintritt frei, keine Anmeldung
Donnerstag, 29. November 2018, 19 Uhr
Die merowingerzeitliche Siedlung von Bonn-Bechlinghoven
Referentin: Ivonne Weiler-Rahnfeld M.A.
Unter der unscheinbaren Ackerfläche bei Bechlinghoven lagen die spannenden Reste von über 2000 Jahren Geschichte. Grabungsteams des LVR gelang in mehreren Grabungen ab 2007 die fast vollflächige Untersuchung einer der größten bislang bekannten merowingerzeitlichen Siedlungen Deutschlands.
Für die Wissenschaft ist diese von herausragender Bedeutung, weil der Platz im Unterschied zu vielen anderen Ortschaften neuzeitlich nicht überbaut war. Eine hohe Anzahl von Gruben- und Langhäusern konnte hier dokumentiert werden. Im Rheinland wurden bereits etliche fränkische Gräberfelder archäologisch untersucht, Siedlungen hingegen sind eine Rarität, wobei meist nur Abschnitte erfasst wurden.
Durch die Grabungen in Bechlinghoven mit umfangreichem Fundmaterial kann die Archäologie Lücken in der Siedlungsgeschichte schließen und Siedlungsstrukturen, Bauweise sowie die Siedlungsentwicklung über mehrere Jahrhunderte auswerten. Die Funde zeigen, dass in dieser ländlich geprägten Siedlung etwa zwischen dem sechsten und dem achten Jahrhundert verschiedene Handwerker und Bauern lebten und arbeiteten. In den Grubenhäusern konnten zum Beispiel die Reste von Textilhandwerk wie Spinnen und Weben nachgewiesen werden. Regelmäßig fanden sich auch kleinere Öfen zum Backen und vermutlich auch Töpfern.
Ort: Außenstelle Overath des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Overath, Eichtal 1 an der B 484
Unkostenbeitrag: 3,--€ / Schüler u. Studenten 1,50 €
Mittwoch, 12. Dezember 2018, 19.15 Uhr
Das Frankenreich – Drehscheibe in Westeuropa
Dr. Elke Nieveler, LVR-LandesMuseum
Vortrag im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres ECHY
Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches in der Mitte des 5. Jahrhundert stellt das Königreich der Franken unter der Herrschaft der Merowinger eine der bedeutendsten politischen Mächte Westeuropas dar. In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts reicht sein Gebiet nominell vom Atlantischen Ozean bis zu den Flüssen Elbe und Saale, vom Ärmelkanal bis zum Mittelmeer und grenzte damit an das Byzantinische Reich und die Gebiete der Sachsen, Langobarden, Slawen, Angelsachsen und der skandinavischen Königreiche. Der Austausch und die Mobilität von Menschen, Traditionen und Materialien zwischen diesen Regionen spiegelt sich sowohl in den schriftlichen Quellen als auch in den archäologischen Funden wider. Das Rheinland gehört mit ca. 800 Fundstellen dieser Zeit zu einer der archäologisch am besten dokumentierten Regionen des Reiches. Der Vortrag stellt zunächst typische Charakteristika dieses Fundgutes dar und erläutert dann die erkennbaren Verbindungen zu anderen Regionen Westeuropas.
Ort: LVR-LandesMuseum Bonn
Eintritt frei, keine Anmeldung