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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Durchlass der römischen Eifelwasserleitung bei Kall-Dalbenden

Nördlich von Urft umgeht die unterirdisch verlaufende römische Eifelwasserleitung zunächst in einem großen Bogen das Seitental, durch das heute die Landstraße L 22 nach Keldenich führt. Weiter Richtung Westen verläuft sie am steilen Nordhang des Urfttales knapp unterhalb der 420 m-Höhenlinie. Oberhalb der Burg Dalbenden tritt die Leitung dann für ein kurzes Stück aus ihrem unterirdischen Verlauf an das Tageslicht, um ein kleines Trockental (Siefen) zu überqueren. An dieser Stelle hat man einen Durchlass mit einer lichten Weite von 90 cm gebaut, um die bei Regen oder Schneeschmelze anfallenden Oberflächenwasser unter der Leitung abzuführen. So haben die Baumeister verhindert, dass die Wasserleitung beschädigt wurde und Fremdwasser in den Römerkanal eindringen konnte.

Die Kanalrinne aus Stampfbeton besitzt hier eine lichte Weite von 60 cm und ist innen mit einem hydraulischen Putz (Opus signinum) verkleidet. Bei seiner Herstellung verwendete man als besonderen Zuschlagstoff zermahlene Ziegelsteine. Dadurch erhielt der Verputz nicht nur seine rötliche Färbung, sondern vor allem seine hydraulische Wirkung, denn er machte die Leitung wasserdicht.

Das Gewölbe der Leitung errichtete man aus Bruchsteinen und Mörtel über einem so genannten Lehrgerüst. Die Abdrücke der Schalbretter dieses Gerüstes sind teilweise noch deutlich zu erkennen.

Der Leitungsabschnitt bei Dalbenden ist an den 116 km langen, in sieben Etappen unterteilte Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim nach Köln angebunden (Station Nr. 6), der dem Trassenverlauf der römischen Eifelwasserleitung folgt.

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