LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Die kleine Aquäduktbrücke der römischen Eifelwasserleitung bei Mechernich-Vollem

Die Aquäduktbrücke ist 7,3 m lang, 1,79 m breit und hat eine Durchlassweite für den Bach von 1,12 m. Die Widerlager auf beiden Seiten des Durchlasses bestehen aus zwei mächtigen Sandsteinblöcken von 1,79 m x 0,74 m x 0,59 m. Sie tragen das Brückengewölbe, das wie die Außenschale der Brücke aus sorgfältig behauenen Handquadersteinen aus Grauwacke besteht. Die gegen die Baugrubenwand gesetzten unteren Mauerteile sind weniger sorgfältig als das Sichtmauerwerk ausgeführt.
Hinter der Außenschale der Brücke sitzt der aus Gussmauerwerk separat gefertigte Kanal. Die Abdeckung aus Sandsteinplatten und große Teile der Kanalwangen fehlen heute. Die lichte Weite der Rinne beträgt 0,42 m.
Mit dem Anwachsen des Bachbettes erreichte das Wasser die Bogensteine des Brückengewölbes. Um die zerstörerische Kraft des Wassers zu brechen, stellte man vor dem Bogen zwei zusätzliche Quadersteine auf.

Beim Aufmessen des Grabungsbefundes zeigte sich, dass die Ausrichtung der Brücke von der Richtung der Wasser führenden Rinne um 0,17 cm abweicht. Dadurch hat sich die alte Vermutung bestätigt, dass derartige Bauwerke von verschiedenen Bautrupps zeitlich unabhängig voneinander errichtet wurden.
Die Brücke war im Jahr 1981 bei Sondagen für den damals in Vorbereitung befindlichen „Atlas der römischen Wasserleitungen nach Köln“ entdeckt und archäologisch untersucht worden. Sie ist an den 116 km langen, in sieben Etappen unterteilten Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim nach Köln angebunden (Station Nr. 9), der dem Trassenverlauf der römischen Eifelwasserleitung folgt.

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