Aquäduktbrücke bei Mechernich-Vussem (Foto: Michael Thuns, LVR-ABR)
Die Wasserleitung aus der Eifel nach Köln wurde von den Römern als reine Gefälleleitung konzipiert. Die römischen Ingenieure passten sie dem Gelände an: Bei der Trassenabsteckung wurden kleinere Täler und Bergsporne umrundet. Dabei musste mit dem zur Verfügung stehenden Höhenunterschied, der Energiehöhe, sehr sparsam umgegangen werden. Das war notwendig, damit die Leitung auf ihrem Weg nach Köln nicht zu schnell an Höhe verlor und „Hindernisse“, wie der Höhenzug der Ville zwischen Alfter und Brühl, problemlos überwunden werden konnten. Das zeigt sich auch an einem Bauwerk wie der Vussemer Aquäduktbrücke. Die römischen Ingenieure errichteten hier zur Überquerung eines Seitentales des Veybaches eine relativ aufwendige Brücke. Die bei der archäologischen Untersuchung 1958 nachgewiesenen Bauwerksreste erlaubten eine recht genaue Rekonstruktion dieser Aquäduktbrücke.
Die Aquäduktbrücke war 80 m lang und besaß maximal zwölf Pfeiler, die die Kanalrinne trugen. Die Brückenbögen saßen auf mächtigen Sandsteinplatten („Kämpferplatten“) auf. Das Wasser wurde in einer Höhe von 10 m über den Talgrund geführt. Die Kanalrinne war mit mächtigen Sandsteinplatten abgedeckt. Das Pfeilermauerwerk bestand aus Grauwackesteinen mit reichlich verwendetem Mörtel. Außen war es mit sauber zugeschlagenen Grauwackesteinen verblendet.
Das römische Originalmauerwerk ist in den wieder aufgebauten Pfeilern teilweise noch gut zu erkennen. Es handelt sich hierbei um recht unregelmäßiges Mauerwerk, da es zu den Pfeilerfundamenten gehörte, die ehemals im Erdreich verborgen waren. Auf der gegenüberliegenden Talseite sind die Pfeilerreste als kegelförmige Stümpfe unter dem Bewuchs erhalten.
Die Aquäduktbrücke ist an den 116 km langen, in sieben Etappen unterteilten Römerkanal-Wanderweg von Nettersheim nach Köln angebunden (Station Nr. 13), der dem Trassenverlauf der römischen Eifelwasserleitung folgt.