LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege
im Rheinland
Logo Landschaftsverband Rheinland - zur Startseite
Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Dr. Udo Geilenbrügge in den Ruhestand verabschiedet

Nach über 30 Jahren ist Ende September 2021 unser geschätzter Kollege Dr. Udo Geilenbrügge in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten. Als Leiter der Außenstelle in Titz-Höllen des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland war er maßgeblich für die Archäologie in den Braunkohletagebauen zuständig. Er hatte die Führungsposition 1991 noch in der damaligen Außenstelle in Niederzier-Hambach angetreten und in seinen frühen Dienstjahren am Ausbau sowie Umzug in die derzeitige Niederlassung entscheidend mitgewirkt. Hier war ihm die Errichtung und der Unterhalt des im Stile eines Freilichtmuseums gestalteten „Eisenzeithofes“ in der Außenstelle ein vordringliches Anliegen, das nach Grabungsbefunden aus dem Tagebau Garzweiler rekonstruiert wurde und das besonders bei Schulklassen für Kurse mit einer Museumspädagogin beliebt ist.

Nicht nur darin zeigt sich, dass ihm die Vermittlung archäologischer Inhalte besonders wichtig war. Auch der zunächst alljährlich für die breite Öffentlichkeit veranstaltete „Tag der Archäologie“ wurde von ihm konzipiert. Neben der Tätigkeit im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier war er in erster Linie für die Archäologie im Tagebau Inden zuständig. Hier erforschte er u.a. großflächig metallzeitliche Siedlungskammern, zu denen in den letzten Jahren das bisher größte eisenzeitliche Gräberfeld im Rheinland hinzukam.

Nach dem Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie und Provinzialrömischen Archäologie sowie der Anthropologie an den Universitäten in Bochum und München, promovierte der gebürtige Bochumer 1984 bei Dr. Georg Kossack über die La-Tène-Zeit in Unterfranken. Nach seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Referent bei der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in der Außenstelle Ingolstadt bei der Ausgrabung des keltischen Oppidums von Manching kam Dr. Geilenbrügge 1990 an das damals noch Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege. Dort war er zunächst als Wissenschaftlicher Referent in der Außenstelle Overath tätig, bevor er dann ein Jahr später die besagte Leitung der Außenstelle für die Braunkohletagebaue übernahm.