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Seit über 100 Jahren werden unterschiedliche Methoden der archäologischen Prospektion eingesetzt, um bislang unbekannte Fundstellen aufzuspüren oder prähistorische Siedlungslandschaften zu rekonstruieren. Dies geschieht in landschaftsarchäologischen Forschungsprojekten ebenso wie im Rahmen des Kulturgüterschutzes und verlangt daher immer wieder die Diskussion und Evaluation der erzielten Ergebnisse.
Während manche Fundplätze nur noch durch die Verteilung von Funden auf dem Acker zu erschließen sind, zeichnen sich andere nur durch geringste Spuren an der Oberfläche ab. Gerade in Zeiten sich ändernder landwirtschaftlicher Praxis und hohem Planungsdruck durch immer noch großen Flächenverbrauch durch Baumaßnahmen und Rohstoffgewinnung sind verlässliche Prospektionsergebnisse von immenser Bedeutung.
Archäologinnen und Archäologen aus zehn europäischen Ländern werden im Rahmen der Tagung über die Möglichkeiten wie Grenzen archäologischer Prospektionsvorhaben, deren Schwerpunkt die klassische Feldbegehung ist, berichten. Feldarbeit in den letzten Jahrzehnten hat gezeigt, dass insbesondere die Interpretation der Prospektionsergebnisse einer intensiven Diskussion bedarf. Im Vergleich mit den später bei Ausgrabungen aufgedeckten Befunden zeigen sich die Möglichkeiten, aber auch Grenzen der unterschiedlichen Prospektionsmethoden.
Die Tagung wird durch die Fritz Thyssen Stiftung und durch die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland finanziell unterstützt.
Fachtagung des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland
12. und 13. Juni 2017
Fritz Thyssen Stiftung
Apostelnkloster 13-15
50672 Köln
Tagungsinformationen und Anfahrt
09.00 Begrüßungskaffee, Registrierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
09.30
Jürgen Kunow, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Begrüßung
09.40
Nora Andrikopoulou, Bonn
Einführung in das Thema
10.00
Michael Geschwinde, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Braunschweig
Eingefrorene Zeit. Prospektionen am Schauplatz des „Harzhorn-Ereignisses“
10.20
André Schürger, Leipzig
Breitenfeld 1631 and Lützen 1632: metal detector surveys on early modern battlefields
10.40 Diskussion
11.00 Kaffeepause
11.20
Richard Jones, University of Leicester
Interpreting ceramic manure scatters
11.40
Nicolas Poirier, Université Toulouse
From archaeological evidences of agrarian manuring to the understanding of settlement’s & landscape’s dynamics: an experiment of non-invasive archaeological methods in south-western France
12.00
Piotr Wroniecki, Uniwersytet Wrocławski
Really ephemeral sites? Viewing the Lesser Poland loess landscapes through a non-invasive lens
12.20 Diskussion
12.40 Mittagessen
13.40
Maria Medlycott, Essex County Council, Chelmsford
Reading an archaeological landscape: fieldwalking in Essex, the positives and negatives
14.20
Wim de Clercq/Jan Trachet, Universiteit Gent
Artefact-Accurate Fieldwalking in Flanders. Integrating medieval surface finds with geophysical and historical data
14.40
Eelco Rensink, Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed, Amersfoort
Accurate methods of archaeological pros¬pection and digital information systems in the Netherlands
15.00 Diskussion
15.20 Kaffeepause
15.40
Christine Wohlfarth, LVR-Amt für Boden¬denkmalpflege im Rheinland
Prospektion im Rheinland – wirklich präventiv? Wunsch und Wirklichkeit
16.00
Sofie Debruyne, Agentschap Onroerend Erfgoed, Brussel
Back to the future: the virtual prospection of already excavated sites. An assessment of the reliability of archaeological trial trenching through GIS simulation
16.20
Michael Vinter Jensen, Moesgaard Museum, Aarhus
The perfect archaeological record? Danish experiences with systematic trial trenching and metal detection
16.40 Diskussion
09.00
John L. Bintliff, Universiteit Leiden
The development of surface survey in the Mediterranean: a brief history
09.40
Wieke de Neef, Groningen Institute of Archaeology
Artefacts, anomalies, and soil aggregates: interdisciplinary investigations of Metal Age settlement and land use in the southern Apennines (Italy)
10.00
Simonetta Menchelli, Università di Pisa
Pisa South Picenum Survey Project II: raw and interpreted data
10.20 Diskussion
10.40 Kaffeepause
11.00
Jitte Waagen, Universiteit van Amsterdam
Pointsampling in landscape archaeology, a casestudy from the Tappino Valley Survey, Molise, Italy
11.20
Jesús García Sánchez, Universiteit Leiden
The hinterland of Segisamo (Sasamón, Spain): the landscape of a roman city through off-site survey
11.40
Fredéric Trément, Université Clermont-Ferrand
The Grande Limagne plain (Auvergne, France): a laboratory for systematic fieldwalking
12.00 Diskussion
12.20 Mittagessen
13.30
Daniel Nösler, Kreisarchäologie Stade
Prospektionen in einer einzigartigen Landschaft – Forschungen zur Besiedlungsgeschichte in den Stader Elbmarschen
13.50
Susanne Jenter/Jobst J. M. Wippern, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Mit allen Mitteln – Untersuchungen zum römischen Straßennetz im Rheinland
14.10
Joris Coolen, Universität Wien
Between artefacts and anomalies: integrating field survey data in the Kreuttal area, Lower Austria
14.30 Diskussion
14.50 Kaffeepause
15.10
Heiko Wagner, Kirchzarten
Abseits der Äcker – archäologische Surveys in bewaldeten Regionen
15.30
Mathias Bertuch, Landesamt für Archäologie Sachsen
Was uns die Bäche über das Umland verraten. Archäologische Untersuchung in Bachtälern einer Montanregion
15.50
Udo Geilenbrügge, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Ausgrabungsrealität nach intensiver Prospektion im Braunkohlentagebau Inden
16.10 Diskussion
16.30 Resümee
Die Vorträge werden simultan übersetzt (Engl./Deutsch).