Die bronzene Statuette des geflügelten Pferdes wurde im Bereich einer Mannschaftsbaracke des römischen Hilfstruppenlagers Durnomagus (Dormagen, Kreis Neuss) gefunden. Teile des Lagers brannten um 160 n. Chr. ab, wobei auch diese Baracke samt den dort aufbewahrten Gegenständen verbrannte. Im Feuer schmolzen auch die Vorderbeine des Pferdes.
Den Flügeln nach handelt es sich um den aus der griechisch-römischen Sagenwelt bekannten Pegasus, Sohn des Meeresgottes Poseidon und der schlangenhaarigen Medusa. Der Sage nach gelang es dem griechischen Helden Bellerophon dank dieses fliegenden Pferdes, ein feuerspeiendes Ungeheuer, die Chimäre, zu töten.
Das Hilfstruppenlager Dormagen beherbergte eine Reitereinheit, bestehend aus etwa 500 Mann. Es ist daher vorstellbar, dass das geflügelte Pferd entweder als Feldzeichen diente oder überhaupt als „Maskottchen“ verehrt wurde.
Die Pegasus-Statuette ist im Monat Mai 2015 als Fund des Monats im Foyer des LVR-LandesMuseums Bonn ausgestellt.
(Foto: Jürgen Vogel, LVR-LandesMuseum Bonn)