Eisenzeitliches Schmuckensemble aus Inden. Foto: J. Vogel / LVR-LandesMuseum Bonn.
Die Bearbeitung der Funde aus dem größten Gräberfeld der frühen Eisenzeit im Rheinland bringt gelegentlich auch Besonderes ans Licht. So konnten Restauratorinnen und Restauratoren des LVR-LandesMuseums Bonn metallene Schmuckbeigaben unter Werkstattbedingungen freilegen und restaurieren, die im Rheinland eine Seltenheit sind.
Die ausgestellte Schmuckkombination aus bronzenem Halsring mit dreifach wechselnder Drehung (Torsion), bandförmigem Bronzearmring sowie einer Glasperle war mit der verstorbenen Person auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Die Auslese der Überreste – Leichenbrand und Schmuckfragmente – aus dem noch glühenden Scheiterhaufen ist durch die Hinterbliebenen nicht vollständig erfolgt, da einzelne im Feuer zersprungene Reste fehlen. Anders als bei der Mehrzahl der Gräber hatte man die Überreste nicht in einer Urne mit Deckschale niedergelegt, sondern in einem Behältnis aus organischem Material wie Holz oder Leder, das vergangen ist. Diese schlichte Form der Bestattung bestätigt, dass große und hochwertige Urnen oder imposante Grabanlagen von bis zu 36 Metern Durchmesser, die es in dem Gräberfeld auch gibt, kein Indiz für reiche Beigaben sein müssen.
Eine vergleichbare Schmuckkombination aus Hals- und Armring sowie einer Glasperle ist auch noch aus einem weiteren Grab des Bestattungsplatzes am Rande des Tagebaus Inden bekannt. Diese in unserer Region seltenen Schmuckbeigaben kennzeichnen die Bestattungen als nördlichste Vertreter einer Kulturerscheinung, die ansonsten nur im Raum von Hunsrück und Eifel zu finden war.