Zwischen Welldorf und Jülich im Kreis Düren fanden Sondengänger 2017 eine größere Menge römischer Münzen. Bei der anschließenden Ausgrabung wurden zahlreiche weitere entdeckt und schnell war klar, dass es sich um einen Münzschatz handelte, der durch den Pflug über ein größeres Areal verteilt worden war.
Der Schatzfund umfasst insgesamt 486 Münzen aus einer Kupferlegierung, von denen hier eine Auswahl zu sehen ist. Es handelt sich jedoch nicht um echte römische Münzen, sondern um Imitationen, sogenannte Barbarisierungen von Antoninianen (Doppeldenaren). Solche Imitationen wurden im römischen Rheinland gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. hergestellt. Zu dieser Zeit befand sich die römische Währung in einer schweren Krise. Aufgrund einer hohen Inflation war es dem römischen Staat nicht mehr möglich, ausreichende Mengen von Münzgeld zu produzieren und ins Rheinland zu liefern. Weil die Menschen im alltäglichen Handel aber nicht auf Münzgeld verzichten wollten, stellten sie solche Imitationen als Notgeld her und kopierten dafür echte Münzen. Da sie allerdings in der Herstellung von Prägestempeln nicht geübt und häufig Analphabeten waren, sind viele Münzbilder stark verfremdet. Häufig ist nur die Strahlenkrone des Herrschers auf der Vorderseite deutlich zu erkennen.
Warum der Schatz verborgen wurde, lässt sich nicht mehr ermitteln. Der Wert der Imitationen beruhte nur auf Verabredung, das heißt nicht das Material der Münzen bestimmte deren Wert, sondern die Menschen legten diesen unabhängig davon fest. In Zeiten großer Inflation wird es sich bei unserem Münzfund um kein großes Vermögen gehandelt haben.
Schatzfunde, die ausschließlich aus solchen Imitationen bestehen, sind im Rheinland sehr selten. Für die Forschung ist dieser Fund daher ein absoluter Glücksfall.