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Tüllenkanne Pingsdorfer Machart, um 1200, Fundort Brauweiler (Foto: Alfred Schuler, LVR-ABR)

Archäologie
im Rheinland

Bergbaurelikte der Grube Schnepfenthal

Station bei der Archäologietour Bergisches Land 2017

Das Bergische Land wurde vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert durch den Abbau von Eisen-, Kupfer- Zink- und Bleierzen geprägt. Die massiven Eingriffe in die Landschaft kann man vielerorts heute noch feststellen; besonders anschaulich im Bereich der ehemaligen „Grube Schnepfenthal“ bei Rösrath-Bleifeld zwischen Boddert und Dahlhaus.

Die mittelalterlichen und neuzeitlichen Bergbaurelikte dieser Grube sind zwar nicht so bekannt wie die nur zwei Kilometer westlich liegenden Hinterlassenschaften auf dem Lüderich, in ihrer Deutlichkeit im Gelände sind sie aber nicht minder beeindruckend und stellen ein typisches Beispiel der bergischen Kulturlandschaft dar.

Für dieses Gebiet reichte 1854 Wilhelm Schönborn ein Mutungsgesuch ein, welches 1858 genehmigt wurde. Insgesamt ist wenig über das Abbauareal bekannt, in dem immerhin die beeindruckende Menge von 16.500 Tonnen Spateisenstein gefördert wurde. Im Gelände sind heute noch verschiedene Pingen und Halden, sowie ein Stollenmundloch sichtbar. Markant ist vor allem der verstürzte Maschinenschacht mit seiner Abraumhalde.

Dass hier jahrzehntelang viele Menschen schufteten und es laut und schmutzig zuging, kann man heute nur noch erahnen. Erze – Kupfer, Blei, Eisen und Zink – förderte man in mühevoller Arbeit zu Tage. Dafür hatte man Schächte angelegt. Den Aushub und das wertlose („taube“) Gestein warf man daneben, so bildeten sich Halden. Die Erze wurden bis zur Sohle in 31 Metern Tiefe auf einer Länge von 120 Metern abgebaut. Immerhin schaffte man 1873 sogar einen Dampfkessel für die Förderung an.

Als der Berg nicht mehr genug Erz hergab, ließ man alles verfallen. In die offen gelassenen Schächte rutschte Erde. Übrig blieben trichterförmige Löcher, von Fachleuten als Pingen bezeichnet. Die rote Färbung des Baches in der Nähe des früheren Maschinenschachtes beweist, dass der Boden in dem Gebiet auch heute noch Eisen enthält.

Programm: Informationsstand und Führungen zu Bergbaurelikten und Hohlwegen; Anschauungsmaterial und Erläuterungen zum Bergbau im Bergischen durch das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe; Informationsstand des Geschichtsverein Rösrath

Lage: Parkplätze auf Waldweg nach Ortsausgang Dahlhaus, fol-gen Sie der Beschilderung, ca. 2 Minuten Fußweg

Objektblatt für diese Station (PDF, 271 KB)

Erreichbarkeit: Ab dem Parkplatz wird das Pingenfeld über einen ca. 800 Meter langen, unbefestigten Waldweg erreicht. Er weist teilweise Gefälle auf. Geländegängige Schuhe werden dringend empfohlen. Für Rollstühle ist der Weg nicht geeignet.

Geokoordinaten: Parkplatz: 7.247562 / 50.928149; Infostand: 7.245315 / 50.927938

Bitte beachten: Privatgelände, die vorhandenen bzw. abgesteckten Wege dürfen nicht verlassen werden.

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