In den rund 200 Gräbern fanden sich auch einige Beigaben – vermutlich ehemals mit Speisen und Getränken für's Jenseits. Foto: Marion Brüggler, LVR
In Weeze-Vorselaer haben bereits zwischen 2007 und 2010 Ausgrabungen einer römerzeitlichen ländlichen Siedlung stattgefunden. Zunächst war jedoch nicht bekannt, wo die Bewohner ihre Toten bestatteten. Im Rahmen einer Erweiterung einer Kiesgrube ist ein archäologisches Team des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland im Jahr 2018 fündig geworden: Etwa 300 Meter westlich der römerzeitlichen Höfe lag das Gräberfeld.
Die etwa 200 Gräber sind ausnahmslos Brandgräber; die Toten wurden der damaligen Sitte gemäß auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Anschließend legte man ihre Überreste in kleinen Gruben nieder. Manche Gräber enthielten noch Keramikgefäße, sicherlich ehemals mit Getränken und Speisen gefüllt. Einige Gräber waren durch viereckige oder runde Gräben eingefasst.
Für das Hinterland der römischen Stadt Xanten sind diese Ausgrabungen von großer Bedeutung, da nun sowohl die Siedlung als auch das zugehörige Gräberfeld ein gesamtheitliches Bild der Lebensweise der ländlichen Bevölkerung ergeben.
Grabungsleitung: Dr. Marion Brüggler